Die letzte Etappe unserer Ostsee-Rundreise führte uns auf die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, genauer gesagt auf den Zingst. Vier Tage haben wir in Zingst verbracht, gewohnt haben wir in dieser Zeit in einer Ferienhaussiedlung nur wenige Meter vom Strand entfernt, im Ferienhaus am Deich. Die Ferienhaushälfte bot richtig viel Platz für uns und unser Gepäck und war richtig nett und gemütlich eingerichtet. Wir hätten es dort auch gut zwei oder drei Wochen ausgehalten. Einen Vorteil der Ferienhaussiedlung haben wir gleich bei der Ankunft kennengelernt – dass die Kinder in der Anlage schnell Freunde zum Spielen finden. Noch während wir mit dem Ausladen des Gepäcks beschäftigt waren spielte die kleine Miss schon vergnügt mit den Kindern aus dem Nachbarhaus.
Unser Häuschen befand sich in der Nähe vom Strandübergang 15. Direkt nebenan, Strandaufgang 15 b, beginnt der Hundestrand, was ich in Bezug auf unser neues Familienmitglied in Zukunft auch berücksichtigen muss.
Bis zum Strand brauchten wir gerade einmal zwei Minuten zu Fuß und bis zur Seebrücke und ins Zentrum etwa 10 Minuten. Die Seebrücke ist unübersehbarer Mittelpunkt am Zingster Strand. Am Wasser-Ende der 270 Meter langen Seebrücke befindet sich eine Tauchgondel, die trockenen Fußes Einblick in die Unterwasserwelt der Ostsee gewährt. Am Land-Ende befindet sich das Kurhausrestaurant, in dem man wirklich gut essen kann – von der Fischsuppe war ich sehr begeistert – und im Sommer eine Beachbar. Mit einem kühlen Sundowner in der Hand lässt sich der Sonnenuntergang doppelt genießen und fotografieren.
Fotografie – ein zentrales Thema in Zingst
Apropos fotografieren. Das in Zingst alles im Zeichen der Fotografie steht ist schon lange kein Geheimnis mehr. Der ganze Ort ist ein Treffpunkt für Fotobegeisterte und Fotografen. Neben ganzjährig angebotenen Fotoworkshops findet jedes Frühjahr das bekannte Umweltfotofestival »horizonte Zingst« statt, welches ich definitiv ganz bald besuchen möchte.
Bei einem Fotowalk durch Zingst (separater Beitrag folgt) lernt man nicht nur das Zentrum und versteckte Fotospots kennen, sondern trifft auf Gleichgesinnte und kann sich austauschen.
Zingst bietet das ganze Jahr über tolle Motive. Eines der beliebtesten Motive ist wohl der Sonnenuntergang über der Ostsee. Wenn die Sonne den Horizont küsst erstrahlt der Himmel in immer wieder neuen Farbvarianten von blau über violett, rot und orange bis zu gelb.
Tipp: zum abendlichen Fotografieren ist ein Insektenschutzmittel sehr empfehlenswert.
Webseite Erlebniswelt Fotografie Zingst
Experimentrium Zingst – für Forscher und Entdecker
Auf dem Weg ins Zentrum kommt man am Experimentaium vorbei. Das Experimentarium ist ein Haus für Forscher, Entdecker und Abenteurer. Im Flachbau und auf dem Außengelände können an verschiedenen Station die verwunderlisten Dinge ausprobiert werden. In der Pfiffikuswerkstatt im Nachbargebäude kann gebastelt und gewerkelt werden. Wir haben im Raketenbau-Workshop unsere eigene Rakete gebastelt und sind damit bis zum Mond geflogen ;-)
Website des Experimentarium mit Öffnungszeiten und Preisen
Ausflug zum Leuchtturm Darßer Ort
Der Leuchtturm Darßer Ort ist ein Leuchtfeuer an der nordwestlichen Spitze der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und gehört zu den ältesten Leuchttürmen Mecklenburg-Vorpommerns. Etwas unvorbereitet haben wir uns auf den Weg dahin gemacht, nichts Ahnend, dass man mit dem Auto nur bis etwa fünf Kilometer heran fahren kann. Die restlichen Kilometer durch den autofreien Darßwald haben wir bei brennender Hitze, von Bremsen und anderen Insekten geplagt, zu Fuß zurück gelegt. Doch schon allein aufgrund der wahnsinnig schönen Waldlandschaft war es die Plaggerei wert. Dennoch möchte ich jedem empfehlen sich besser darauf vorzubereiten, mit Sonnenschutz, Insektenschutz, Wasser im Gepäck und bestenfalls ein Fahrrad unterm Hintern. Geschafft von der Hitze haben wir uns auf dem Rückweg ein Plätzchen in der Pferdekutsche gegönnt.
Webseite und Informationen zu Kutsch- und Kremserfahrten: ab Bernsteinweg in Prerow durch den Darßwald zum Leuchtturm Darßer Ort, Dauer: etwa 45 Minuten.
Webseite und Informationen zum Leuchtturm Darßer Ort
Ausflug in den Vogelpark Marlow
Unser Ausflug in den Vogelpark Marlow fiel buchstäblich ins Wasser. An diesem Tag schüttete es Kübelweise und ohne Unterlass. Schnell waren wir klatschnass bis auf die Knochen und selbst bei anfänglich guter Laune verliert man da irgendwann die Lust. Leider haben wir nicht einmal den halben Park sehen können. Total schade, denn ich glaube der Vogelpark ist ein wirklich tolles Ausflugsziel.
Website und Informationen zum Vogelpark Marlow
Wissenswertes und Tipps für Zingst
Warum Eis essen ‚gefährlich‘ sein kann?
Die Möwen in Zingst haben es faustdick hinter den Ohren. Sie kreisen nicht nur lauthals schreiend über den Köpfen derer die sich ein Eis gönnen, sondern setzen auch zielgerichtet zum Sturzflug an und schnappen sich das Eis aus der Hand der verdutzten Urlauber. Da heißt es Holzauge sei wachsam!
Was bedeutet der Zingst?
Der Zingst schließt sich als langgestreckte Zunge an den Darß an und war bis Ende des 19. Jahrhunderts eine eigene Insel. Deshalb heißt es auch Der Zingst. Weitere Informationen gibt es in der Broschüre des Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft – Nationalpark Region Zingst.
Wo ist in Zingst der Hundestrand?
> Der Hundestrand in Zingst befindet sich Strandaufgang 15b. Vom 01.10. bis 31.04. ist der komplette Strand für Hunde zugänglich.
Wie weit ist Zingst von Rügen entfernt?
> Etwa 70 km mit dem Auto über die B 96 und B 105.
Hallo,
schöner Bericht. Natürlich gibt es in Zingst ein paar mehr Hundestrände. U.a. zwischen 2B und 3. Auch gibt es FKK Strände. Und wer mit dem Auto irgendwo hin möchte ist immer schlechter dran. Dann doch besser Fahrrad ausleihen und einen Tag nach Osten, einen Tag nach Westen und einen Tag nach Süden fahren. Und selbst zum Museums Bäcker Morgend oder zum Bummel in die City ist ein Rad in Zingst ein Muss. Natürlich gibt es auch sehr günstige Rad Leih Stationen.
Auch Interessant sind die Mamutbäume. Diese 7 Bäume stehen recht nach am Ortsausgang von Müggeburg und bieten sich bei starkem Westwind an auf dem Rückweg von Strandaufgang 0 oder gar von Pram Ort durch den Osterwald angefahren zu werden. Übrigens bieten die Wege nach Pram Ort entlang der alten Straße eine Menge reifer Brombeeren ab August bis weit in den Oktober hinaus. Dank der langen Sonne sind diese auch sehr süß. Wer Gläser hat kann hier Kilos sammeln.
Wer auch im Oktober kommt oder gar zum Jahreswechsel sollte auch mal mit dem Auto dann zum Westrand nach Ahrenshopp fahren. Die Sonne geht dann immer hinter der Kunstgalerie unter. Also genau anders herum wie beim Wetter in der Tagesschau. Zudem meist Windgeschützt das Wasser herlich ist (auch für Hunde).
Wer gerne Bernsteine sammelt sollte nach Ostwind (Sturm) sich Strandaufgang 0 und damit den Strand dort näher ansehen. Meist nahe den Buhnen finden sich zahlreiche schöne Steine. Wer dagegen Wildschweine und großes Geweih mag ist an der Spitze des Darßer Ort gut Aufgehoben. Dort sind die Tiere praktisch schon mitten an oder gar in der Ostsee zu beobachten. Fazinierend…
Grüße
Hallo Sven,
das sind ja wahnsinnig tolle Tipps von dir und sie zeigen mir einmal mehr, dass ich viel zu wenig Zeit auf Zingst hatte und unbedingt wiederkommen muss. Dann nehme ich dich als persönlichen Guide mit :)
Wohnst du auf Zingst?
Viele Grüße und herzlichen Dank für die Tipps
Christina
Hallo Christina,
so viele schöne Reiseberichte hast du hier, da muss ich mich erstmal durchklicken :). Ich freu mich dich auf der Blogst zu sehen!
liebe Grüße und dir eine schöne Woche,
Melanie
Danke dir, Melanie. Ich freue mich auch, dich auf der Blogst zu treffen!
Liebe Grüße
Christina