Punkt 8:30 Uhr holt uns Waheeb an unserem Appartement in Kapstadt ab. Für heute ist Waheeb unser persönlicher Guide. Über Get Your Guide haben wir eine Privattour über die Kap-Halbinsel gebucht. Waheeb wird mit uns durch Kapstadt und Umgebung fahren, um uns alle Sehenswürdigkeiten und Highlights der Stadt zu zeigen.
Weil wir gestern schon so fleissig im Sightseeing waren, lassen wir den Tafelberg und Camps Bay heute links liegen und fahren direkt nach Hout Bay.
Inhaltsverzeichnis
- Hout Bay und die Robben von Duiker Island
- Table Mountain National Park – mit Cape Point und Cape of Good Hope
- Die Pinguine von Boulders Beach
- Bunter Abschluss – Surfers Corner in Muizenberg
Hout Bay und die Robben von Duiker Island
Erster Stop unserer Rundtour ist der Hafen von Hout Bay. Unweit vom Hafen befindet sich Duiker Island – eine Insel die zusammen mit den umliegenden Klippen am Festland eine der größten südafrikanischen Pelzrobben-Kolonien in natürlicher Umgebung beherbergt.
Das lassen wir uns nicht nehmen und kaufen uns am Hafen für 75 Rand (etwa 5,50 Euro) ein Ticket für die Bootstour mit den Drumbeat Charters. Die Bootsfahrt zur Robbenkolonie dauert etwa 20 Minuten. Schon von weitem höre ich das laute und dumpfe Gebrüll der Robben. Außerdem kann ich die Robben schon 100 Meter gegen den Wind riechen. Es stinkt, aber dieser Anblick einer wild lebenden Robben Kolonie ist es wert. Auf ersten Blick unterscheiden sich die brauen Robben kaum von den Steinen. Erst aus direkter Nähe ist zu erkennen, dass all das Braune nicht Stein ist sondern die Robben dicht an dicht liegen. Im südafrikanischen Sommer tummeln sich auf Duiker Island bis zu 8.000 Pelzbrobben.
Table Mountain National Park – mit Cape Point und Cape of Good Hope
Weiter geht es in den Table Mountain National Park. Der Eintritt kostet 110 Rand pro Person und ist am Eingang zu entrichten. Der Weg durch den Park ist gesäumt mit unzähligen Fynbos Pflanzen – die Nationalpflanze von Südafrika. Ich bin immer wieder hingerissen von den Blüten der Königsprotea. Allein den Blüten dieser Pflanzen könnte ich einen ganzen Tag zum Fotografieren widmen.
Der Nationalpark Tafelberg ist ein international berühmtes Wahrzeichen, widmet ich unter anderem dem Schutz der zahlreichen Fynbos Arten und ist UNESCO-Welterbe.
Der Weg durch den Nationalpark ist ziemlich Tricky, denn in unmittelbarer Nähe des Menschen sind wilde Baboons (Paviane) allgegenwärtig. Am Wegesrand oder auch mitten auf der Fahrbahn sind die wilden Tiere auf der Suche nach Futter. So nett und süß Affen auch ausschauen, die Tiere können ziemlich kratzbürstig und gefährlich werden.
Verhaltensregeln bei Baboons: Es ist ratsam die Fenster und Türen am Auto geschlossen und verriegelt zu halten. Ebenso beim Verlassen des Wagens die Türen immer verriegeln und außerdem nichts Essbares an sich tragen. Auch nicht im Rucksack. Baboons sind geschickt, sie können Autotüren öffnen und wühlen gezielt in Rucksäcken und Beuteln nach Nahrung.
Waheeb manöviert uns sicher durch die wilden Affen zum alten Leuchtturm am Cape Point. Nach etwa 10 Minuten zu Fuß sind wir am Aussichtpunkt. Der alte Leuchtturm ist nicht mehr in Betrieb, da dieser zu hoch und zu weit von der Küste entfernt steht, verlor sich sein Licht im Nebel, der sich auf seiner Höhe zu oft bildet (siehe Wikipedia). Nach dem Untergang eines Schiffes wurde später ein zweiter Leuchtturm gebaut – nicht so hoch und näher am Meer.
Die Aussicht von Cape Point ist wahnsinnig, umwerfend, fantastisch, bombastisch – eben einfach schön. Türkisblaues Meer trifft auf schroffe Felsklippen mit vereinzelt blühenden Blumen. Zur anderen Seite hinaus, sind Diaz Beach und das Kap der Guten Hoffnung zu sehen.
Bis zum Kap der Guten Hoffnung sind es nur noch wenige Minuten mit dem Auto. Im Gegensatz zum touristisch erschlossenen Cape Point ist das Cape of Good Hope nahezu unberührt und natürlich geblieben. So natürlich, dass wilde Strauße mit ihrem Nachwuchs (oder Emus – ich erkenne den Unterschied leider nicht) an der Küste leben. Der erste wild lebende Strauß <3. Was mich hier noch fast zum Ausflippen vor Begeisterung bringt ist in den nächsten Tagen schon Normalität. Strauße werden des Öftern unseren Weg kreuzen.
Das Kap der Guten Hoffnung ist der südwestlichste Punkt Afrikas. Der südlichste Punkt Afrikas ist das Kap Agulhas, bis zu dem wir auf dieser Reise leider nicht mehr kommen. Hier treffen der kalte Benguelastrom aus den arktischen Gewässern und der warme Agulhasstrom aus dem Indischen Ozean zusammen.
Die Pinguine von Boulders Beach
Es folgte ein weiteres Highlight aus der Tierwelt – wir besuchen eine frei lebende Pinguin Kolonie. Etwa 20 Autominuten von Kapstadt entfernt liegt Simon’s Town mit dem Strandabschnitt Boulders Beach, an dem etwa 3.000 Brillenpinguine zuhause sind. Boulders Beach gehört zum Table Mountain National Park und kostet pro Person 60 Rand Eintritt (etwa 4,50 Euro). Zwei Holzstege führen über den Strand. Immer wieder sind im Gebüsch oder unter dem Steg Pinguine zu sehen. Die Stege führen von links und rechts jeweils an den Hauptstrand wo der Großteil der Brillenpinguine zu finden ist.
So tollpatschig diese flugunfähigen Vögel an Land auch sind im Wasser kommen sie hervorragend, zurecht schwimmen sicher und pfeilschnell. Wollen sie wieder an Land, lassen sie sich von einer Welle ans Ufer spülen, erwischen mit etwas Glück im ersten Anlauf festen Untergrund und tapsen wieder ungelenk und plump über den Sand. Einfach berührend. Man möchte die kleinen Kerle am liebsten hochnehmen, umarmen und beschützen wie ein hilfloses Baby.
Bunter Abschluss – Surfers Corner in Muizenberg
Letzter Programmpunkt unserer Tagestour mit Waheeb ist Surfers Corner in Muizenberg. Als wir am Strand ankommen fällt mir sofort die Tafel mit den Hai Hinweisen auf. Muizenberg ist ein Vorort von Kapstadt und liegt in der Bucht Fals Bay. Der Strandabschnitt Surfers Corner trägt nicht von irgendwoher seinen Namen und ist ein beliebtes Surfgebiet. Nun ist aber Fals Bay und jenes Surfgebiet ebenso beliebt beim Weißen Hai die alle paar Wochen beachtlich nah ans Ufer kommen. Zum Schutz der Schwimmer und Surfer hat Muizenberg eine Hai Beobachtungsstation die bei Gefahr durch Flagge und Signal alarmiert.
Das fotografische Highlight sind ohne Frage die bunten Strandhäuser in Muizenberg.
Get Your Guide: Lohnt sich eine Privattour durch Kapstadt?
Ja! Der Preis von 256,- Euro für die Tour gilt für bis zu 3 Personen und beinhaltet den privaten Guide, Fahrtwege/Transport, Mautgebühren und Wasser. Sicherlich ist es etwas teuerer als eine Gruppenreise, aber dafür richtet sich der Guide sieben Stunden lang komplett nach euren Wünschen – baut nach Möglichkeit Programmpunkte ein, lässt andere dafür weg. Es gibt keinen Zeitdruck. Das empfand ich als größten Vorteil. Ich konnte mir überall so viel Zeit lassen zum Fotografieren wie ich wollte und nicht wie durch eine Gruppe vorgegeben.
Nicht im Preis enthalten und zusätzlich zu berücksichtigen sind Eintrittsgelder und Mahlzeiten.
Waheeb war ein sehr charmanter, netter und informativer Guide. So viele Informationen wie wir ihn gelöchert haben, gibts auf einer Gruppertour bestimmt nicht. Ich kann die
Kap-Halbinsel/Cape Point Privattour auf jeden Fall empfehlen. Danke Waheeb für den gelungenen Tag.
Hout Bay: Drumbeat Charters
Table Mountain National Park: Sanparks
Cape Point: Öffnungszeiten & Eintrittspreise
Cape of Good Hope: siehe Sanparks
Boulders Beach: siehe Sanparks
Get Your Guide Tour: Kap-Halbinsel/Cape Point Privattour
Die Strausse scheint man dort immer anzutreffen, bei mir (da noch ohne Nachwuchs Mitte Oktober) sorgten sie für ein kleines Verkehrschaos. Traumhaft schön sind die wenig Buchten im NP mit tollen Spaziergängen, mein Tag war fast zu wenig.
Wir sind schon mal mit dem Rennrad u.a. zum Kap der guten Hoffnung gefahren. Da ich ein bisserl Angst vor einem Angriff der Paviane hatte, woher sollten die wissen, dass ich in meinem Trinkrucksack nur Wasser habe, war ich sogar gegen Tollwut geimpft… An diesem Tag haben wir absolut keinen Pavian zu Gesicht bekommen. ..ungewöhnlich., aber wahr!
Die Tollwut Impfung kann ich gut verstehen, liebe Marion. Das hätte ich wohl auch so gemacht. Eine Radtour klingt ja spannend. Wie war es denn??? Wir haben unterwegs auch ein Pärchen auf Rennrädern gesehen.
Eine gelungene Tour, und die Protea sowie das „Ende der Welt“-Schild darf natürlich nicht fehlen.
Ich freue mich schon jetzt auf mehr!
„Ende der Welt“ Schild, hehe :)
Pinguin, Robben, Paviane und eine Landschaft wie aus einem Bilderbuch! Wenn ich die Fotos so sehe, wird es echt Zeit auch mal in Südafrika vorbei zu schauen ;-)