Letzten Sommer war ich mit der kleinen Miss und Freunden in der Eifel Zelten. Anfangs hatte ich dies nur meiner Tochter zu Liebe gemacht, denn:
Wer mich kennt weiß, dass ich Camping – im besonderen Zelten – konsequent ablehne! Camping, das verbinde ich mit: Schlafen auf einer Isomatte auf dem Boden, kleine und nasse Zelte die bei Regenwetter tropfen und am Hintern kleben, große Zelte mit nummerierten Stangen die nie so zusammen passen wie es die Anleitung zeigt und pappige Ravioli aus der Dose. Mein letztes Zelterlebnis liegt aber auch schon ein paar Jährchen zurück. Genauer gesagt war es sogar im letzten Jahrhundert.
Doch ich wurde am Ende eines besseren belehrt :)
Als der Zeltplatz in der Eifel gebucht war, fehlte nur noch das passende Zelt. Da kam mir die Anfrage des Camping und Outdoor Herstellers Outwell gerade recht, ob ich denn ein Familienzelt der Air Kollektion testen möchte. Bei den Zelten der Air Kollektion gibt es keine Stangen, sondern luftbefüllte Schläuche ermöglichen einen kinderleichten Zeltaufbau und sorgen für entsprechende Stabilität. Ausprobiert haben wir das Outwell Air Corvette XL Zelt mit Platz für bis zu 7 Personen. Das Zelt ist also prima für Familien oder Gruppen geeignet.
Ich muss gestehen, ich stand dem Air Zelt zu Anfangs sehr skeptisch gegenüber: So ein riesiges Zelt soll allein mit luftbefüllten Schläuchen stehen und halten? Aber all meine Bedenken waren völlig unbegründet – das Zelt ist absolut stabil und der Aufbau wirklich kinderleicht. Hier hat der Hersteller Outwell nicht zu viel versprochen.
Noch Zuhause haben wir das Zelt zur Probe aufgebaut. Den Probeaufbau haben die Kinder übernommen. Um den Boden auszubreiten, benötigten die Kids Hilfe, sonst haben wir Erwachsene lediglich hier und da unterstützt. Der Aufbau auf dem Zeltplatz flutsche dann schon wie von allein.
Aufbau des Outwell Air Corvette XL Zelt
Zuerst das Zelt an der gewünschten Position vollständig ausbreiten und den Zeltboden an allen Ecken straff ziehen. Nicht vergessen die Lufteinlassventile auf die richtige Position zu drehen – Air in. Dann heißt es pumpen, pumpen, pumpen. Dafür wird zum Zelt eine 2-Weg-Kolben-Luftpumpe mit Manometer mitgeliefert. Ja, die Arme werden mit der Zeit etwas schwer, aber grundsätzlich geht es ratzfatz und wäre auch von einer Person alleine zu schaffen – wobei es mit zwei Personen schon einfacher geht. Die Luftpumpe zeigt ab, ob die Luftschläuche den richtigen Druck haben und so einen stabilen Rahmen bilden.
Steht das Zelt, wird es mit den mitgelieferten Heringen im Boden verankert. Farblich gekennzeichnete Heringe – in Schwarz und Neon – verdeutlichen, welcher Hering für welchen Bereich des Zeltes geeignet ist. Die Heringe sind aus Kunststoff und ebenfalls sehr stabil. Die dreieckige Form gewährleistet, dass die Heringe sicher im Boden bleiben und sich nicht, wie es runde Metallheringe oft tun, einfach drehen bis die Schnur heraus rutscht.
Die Abspannseile sind neonfarben und selbstleuchtend, wodurch sie auch Nachts gut zu erkennen sind und Stolperfallen reduzieren.
Eines sollte man jedoch nicht ausser Acht lassen. Ein Zelt mit Platz für bis zu 7 Personen bedeutet auch, dass zum Aufstellen eine Grundfläche von 7,2 x 4,5 Meter benötigt wird. Deshalb haben wir auch direkt einen Wohnmobil Stellplatz für uns gebucht und diese Fläche haben wir auch gebraucht. Die Dimensionen des Zeltes waren mir vorher nicht wirklich bewusst. Zur Veranschaulichung: mein Opel Astra hätte locker ins Zelt gepasst und ich hätte trotzdem noch daneben schlafen können.
Einrichtung & Komfort des Outwell Air Corvette XL Zelt
Das Zelt besitzt zwei Ein-/Ausgänge, den großen Vordereingang und einen kleineren Seiteneingang, welche beide mit einem Fliegennetz versehen sind. Die Fenster können alle durch raffbare Vorhänge verdunkelt werden und besitzen oben einen schmalen Lüftungsschlitz.
Das Corvette XL Zelt ist ein wahres Raumwunder. Besonders komfortabel ist der 280 cm lange und sehr geräumige Wohnraum, in dem man dank Zelthöhe von 220 cm locker aufrecht stehen kann.
Zum Wohnraum kommt noch ein 200 cm langer Vorraum, in dem Küchenutensilien, Spielsachen und sämtliche Schuhe gut aufgehoben sind.
Das Innenzelt ist bereits vormontiert und über ein wellenförmiges Aufhängesystem am Außenzelt befestigt. Dies sorgt für gleichmäßige Verteilung der Zugbelastung entlang der Nähte. Das Innenzelt ist dreifach unterteilt, in eine 140 cm, 180 cm und 100 cm x 215 cm Schlafkabine. In beiden großen Kabinen hatten wir jeweils ein Luftbett, die kleinere Kabine war quasi unsere Kleiderkammer.
Die Kabinen sowie das gesamte Zelt verfügen jeweils über 2-Weg-Reißverschlüsse und lassen sich durch Schlaufen am Zipper sehr bequem und einfach öffnen.
Abbau des Outwell Air Corvette XL Zelt
Der Abbau des Zeltes funktioniert genauso kinderleicht wie der Aufbau. Absperrventile öffnen und auf Air-out stellen. Die Luft strömt von alleine heraus und das Zelt fällt langsam in sich zusammen, während man selbst zum Beispiel anderes Campingzubehör zusammen räumen kann. Wir haben das Zelt mit zwei Erwachsenen zweimal grob zusammengerollt, damit die restliche Luft entweichen kann und anschließend einmal final sorgfältig gefaltet und gerollt.
Mein Fazit: Die Verarbeitung sämtlicher Nähte und Reißverschlüsse ist sauber und insgesamt wirkt das Zelt sehr strapazierfähig und stabil, soweit ich das nach einer Woche beurteilen kann. Das Zelt ist durchdacht, gut aufgeteilt und komfortabel. Sicher, die stolze Summe von 1.399,95 Euro (UVP) muss man erst einmal hinblättern, dafür bekommt man aber ein qualitativ hochwertiges und langlebiges Zelt.
Einzige Verbesserungsvorschläge von meiner Seite: ich würde mir eine zweite Seitentür wünschen und dass die Fenster ebenfalls zusätzlich eine luftdurchlässige Netzausstattung bekommen. Im Hochsommer wird es nämlich extrem warm im Zelt, teilweise Bedingungen wie in der Sauna.
Dennoch sind wir wirklich zufrieden mit dem Outwell Air Corvette XL Zelt! Darin macht Camping wirklich Spaß – sogar mir. So viel Spaß, dass wir gerade den nächsten Campingurlaub planen.
Notiz: Outwell hat zum Ende 2015 die gesamte Kollektion umgestellt und das Air Corvette XL Zelt so nicht mehr im Sortiment. Nachfolger meines Zeltes ist das Outwell Corvette 7AC der Air Comfort Kollektion. Die neue Air Comfort Kollektion verfügt über zwei zusätzliche separate Schläuche, die man zwischen die Hauptschläuche klemmen kann. Dies sorgt für noch mehr Stabilität und Komfort. Weiterhin wurde das Innenzelt noch großzügiger gestaltet. Der Master Bedroom ist nun 250 cm lang und macht das Schlafzimmer zu einem großzügigen Raum.
Weblink zum Hersteller: Outwell
Das Zelte immer so „komische“ Farben haben müssen… an sich finden ich das Ding schon super, allerdings ist das Packmaß halt auch nicht ohne. Für einen längeren Urlaub brauchst du ja auch etwas Einrichtung, sonst bringt die ganze Größe des Zeltes nichts. Wenn ich bedenke, was wir für 2-3 Wochen alles mittschleppen, bezweile ich, dass das Zelt dann noch reinpasst. :(
Aber habe ich das richtig verstanden? Du legst es aus und pumst und dann steht das Ding? Kann also (falls genug Ausdauer vorhanden) alleine aufgebaut werden? Das ist schon super gut!
Liebe Grüße,
Marc
Tarnfarben eben, damit man das Zelt nicht so schnell sieht im Wald ;-) Die neue Kollektion hat aber andere Farben, vielleicht gefallen diese dir besser.
Das Packmaß ist für ein Zelten dieser Größe schon okay. Aber ja, den Platz für das Zelt und Zubehör braucht man erstmal im Auto. Bestenfalls einen Anhänger mitnehmen.
Ich hatte im kleinen Astra G das Zelt, Tisch, 2 Stühle, Kocher, 20l Gasflasche, Luftbett, Bettzeugs, Klamotten, Kleinzubehör und ein 18 Zoll Kinderfahrrad – sowie zwei Personen drin. Geht also schon, war aber auch knacke voll. Bis zum Sommer muss allerdings eine andere Lösung her, denn der Hund passt da nicht mehr rein und der soll mit.
Zu deiner Frage: Ja. Zelt ausrollen, aufpumpen, verankern, fertig. Wenn man den Dreh raus hat, schafft man das sogar ALLEINE in 10-20 Minuten.
Liebe Grüße
Christina
Pumpen kenn ich ja vom Kiten… ach, da war doch mal was!? :)
Anhänger ist doof. Dann kannst ja gleich mit Wowa fahren. Ich würde eine Dachbox und ggf. einen Fahrradträger nehmen.
Ja, da war ja noch was ;-) #kitesurfen