Hier kommt der zweite Teil unseres Reiseberichtes zum Hausbooturlaub mit Kind. Im ersten Teil unseres Reiseberichtes könnt ihr noch einmal nachlesen, wie wir unsere Premiere als Hausboot-Neulinge gemeistert und die ersten Tage überstanden haben.
Mit unserem Hausboot von le boat sind wir auf dem Rhein-Marne-Kanal von Hesse nach Saverne gefahren. Der letzte Beitrag dazu war recht textlastig, dafür wird es heute recht bildlastig und ich versuche mich kurz zu fassen ;-)
Tag 3: ein entspannter Tag in Saverne
Ein wirklich entspannter Tag liegt vor uns. Ausser Saverne zu erkunden und ein paar Vorräte im Boot aufzufüllen, steht nichts auf dem Tagesplan.
Nach dem Frühstück gehts auf zur Stadtbesichtigung. Unser Weg führt uns am Schlossgarten des Schoss von Rohan vorbei, die kleinen Seitenstrassen entlang und durch die Einkaufsstrasse von Saverne. Vom Hausboot aus können wir alles ganz bequem zu Fuss erlaufen.
Als schönstes Lokal der Stadt wird in meinen Reiseführern die Taverna Katz empfohlen. Ein Haus mit wirklich prachtvoller Schnitzkunst in der Fachwerk-Fassade. Leider hatte das Restaurant, wie viele Restaurants hier in der Vorsaison, noch geschlossen. Dennoch ist es einfach wunderschön anzusehen.
Was mir als Schleckermaul sofort auffällt, sind die vielen Chocolatiers in der Einkaufsstrasse. Damit erklärt sich dann auch der Satz “Saverne is(s)t süß.” aus meinem Elsass Reiseführer*. Diesen süßen Leckereien gebe ich mich nur zu gerne hin. Riesige Macarons und andere Törtchen wandern in den Kuchenkarton und werden unser Mittagessen ersetzen.
Saverne ist nicht sehr groß, dafür aber wirklich hübsch. Ein Besuch der Altstadt lohnt sich auf jeden Fall. Im Juni lockt der Rosengarten mit über 8.500 Rosen und dem alljährlichen Rosenfestival.
Begleitende Reiseführer
Auf unserer Reise hatten wir folgende Reiseführer dabei, die ich für weitere Entdeckungstouren im Elsass empfehlen kann:
Tag 4: einmal Retour – von Saverne nach Hesse zurück
Am vierten Tag unseres Hausbooturlaubes geht es von Saverne nach Hesse Retour und damit steht nun auch der erste Schleusenvorgang vom Tal bergauf für uns an. Irgendwie muss man das Seil ja von der Schleusenkammer tief unten ganz nach oben um das Ponton gelegt bekommen … aber wie?
Die letzten zwei Tage wir uns das immer wieder mal bei anderen Booten angesehen und ich muss sagen, dieses Spicken ist unglaublich hilfreich und wir fühlen uns der Herausforderung gewappnet. Tatsächlich funktioniert es auch wie am Schnürchen und wir verlassen Saverne schneller wieder als uns lieb ist.
Das Wetter hält strahlend blauen Himmel mit Sonnenschein für uns parat. Keine Frage, dass wir den Steuerstand auf dem Oberdeck nutzen und die Sonne geniessen. Auch Maya kommt mit aufs Oberdeck. Es ist wirklich großartig – so macht Hausbooturlaub doppelt Laune.
Auch das Schleusen macht bei Sonnenschein viel mehr Spaß. Es ist einfach herrlich, die Sonne und die langsam vorbeiziehende, wunderschöne Natur so zu geniessen.
Apropos Schleusen … diese meistern wir schon, als hätten wir im Leben nie etwas anderes gemacht und die Mini-Matrosin packt immer tatkräftig mit an.
Das kleine Örtchen Lutzelburg wirkt im Sonnenschein noch viel romantischer als wir es von der Hinfahrt in Erinnerung haben.
Das Schiffshebewerk in Arzviller von der Talseite – immer noch schwer beeindruckend welchen Höhenunterschied wir in kurzer Zeit mit dem Boot überwinden.
Wieder in Hesse angekommen nutzen wir zum ersten mal unser Fahrräder und erkunden die nähere Region. Der Treidelpfad neben dem Kanal ist sehr gut ausgebaut (zumindest auf unserem Streckenabschnitt Saverne – Hesse) und super mit dem Fahrrad zu befahren. Wenn man mit mehreren Personen auf dem Hausboot unterwegs ist, können beispielsweise zwei das Boot steuern und zwei eine Strecke mit dem Fahrrad fahren.
Tag 5: wir fahren von Hesse nach Lagarde
Nach einer Übernachtung in Hesse brechen wir nach Lagarde auf – die andere Fahrtrichtung des Kanals entlang, Richtung Nancy. Wir haben von einer riesigen Schleuse mit epischem Ausmaß gehört und weil wir das Schleusen ja jetzt voll drauf haben, wollen wir’s wissen.
In Réchicourt-le-Château erwartet und eine 16 Meter tiefe Schleuse. Die Riesenschleuse ersetzt eine Schleusentreppe von 6 Schleusen und ist die größte Schleuse in Frankreich. Gigantisch, wahrlich gigantisch … und der Blick in die Tiefe der Schleusenkammer ist mal wieder mächtig beeindruckend.
Vor uns warten noch vier Boote darauf, die Schleuse zu passieren. Wir warten insgesamt zwei Stunden, wovon die Schleusenwärter eine Stunde Mittagspause machen. Hier sollte man als Hausbooturlauber also etwas mehr Zeit einplanen, denn gerade in der Hochsaison können sich die Wartezeiten bei hohem Bootsaufkommen schnell summieren.
Der Scheusenvorgang selbst geht recht flott und dauert weniger als 30 Minuten. Je nach Bootslänge werden zwei bis drei Boote auf einmal in die Schleuse gequetscht.
Lagarde ist ein typisch lothringisches Dorf und einen Zwischenstopp wert. Im Hafen von Lagarde verbringen wir die vorletzte Nacht auf unserem Hausboot, bevor es am nächsten Tag wieder nach Hesse Retoure geht und unser Hausbooturlaub dann auch schon … leider … leider … schnief … heul … vorbei ist.
Tag 6: zurück in den Heimathafen nach Hesse
Langsam heißt es Abschied nehmen. Der letzte volle Tag auf unserem Hausboot bricht an. Auf dem Rückweg von Lagarde nach Hesse machen wir noch einen Abstecher zu einem der Seen die sich neben dem Kanal befinden. Im Sommer muss es herrlich hier sein, wenn man zum Abkühlen in den See springen kann. Doch jetzt im Frühjahr ist es dafür noch viel zu kalt.
Fazit – Hausbooturlaub mit Kind
Die Woche Hausbooturlaub hat uns wahnsinnig gut gefallen. Es ist eine ganz neue Erfahrung des Reisens, denn der Weg ist das Ziel. Wir hatten wirklich viel Spaß und auch die Mini-Matrosin war mit Eifer bei jeder Schleuse am Bug, um das Seil zu werfen.
Die Strecke ist landschaftlich sehr schön und hat uns super gefallen, gerade die Tunnel, das Schiffshebewerk und die Schleusen haben uns echt viel Spaß gemacht. Nur geradeaus tuckern wäre uns auf Dauer doch etwas zu langweilig.
Fazit – Hausbooturlaub mit Hund
Unsere Fellnase ist immer glücklich, wenn sie bei uns ist und uns begleiten kann. Doch an diese Höllenmaschine (auch Hausboot genannt) musste sie sich erst gewöhnen. Unsere anfängliche Unruhe beim An- und Ablegen, als alles noch nicht so wirklich rund lief, hat sich auf den Hund übertragen und sie ebenfalls nervös gemacht. Doch je länger wir mit dem Hausboot unterwegs waren und je sicherer wir im Umgang mit dem Boot wurden, desto entspannter wurde auch der Hund.
- Hausbootanbieter: le boat
- Hausboot Type: Clipper
- gefahrene Region: Rhein-Marne-Kanal in Frankreich
- Reisebericht unserer Tour | Teil 1
Warst du auch schon mal mit dem Hausboot unterwegs? Oder hast du vor einen Urlaub auf dem Hausboot zu verbringen? Ich freue mich auf dein Feedback wie es dir gefallen hat.
XOXO
Hallo Mrs. Berry,
Ihr Bericht über den Hausbooturlaub war uns bei der quasi identischen Reise (Hesse-Saverne und zurück in 4 Tagen) ungeheuer hilfreich. Vielen Dank für die Tipps! Leider war bei der Rückfahrt das Hebewerk in Arzviller defekt, so dass wir die letzte Nacht dort am Anleger verbringen mussten (ohne Landstrom…). LeBoat war sehr kulant und ließ unsere Fahrer mit einem Taxi auf ihre Kosten abholen, so dass wir die Autos zum Bepacken vor Ort hatten. Auch die Abnahme durch den Techniker erfolgte dort. Alles total unkompliziert.
Sehr empfehlen können wir in Lutzelbourg die 3,5 km lange Rundwanderung zum Rocher du petit Moulin und zum Château Lutzelbourg, also der Burg. Von beiden Aussichtspunkten hat man eine herrliche Sicht auf den Kanal, und die Burg ist weitläufig, und es gibt viel zu sehen. Auch die alte Schleusentreppe in Arzviller ist sehenswert und einen Extraspaziergang Wert.
Herzliche Grüße und Dankeschön für den tollen Bericht und die schönen Fotos.
Hallo Thea,
ich freue mich, dass ihr so eine schöne Reise mit dem Hausboot hattet. Leider schränkt ein defektes Schiffshebewerk wirklich sehr ein, aber umso mehr freut es mich, dass LeBoat da so unkompliziert reagiert hat. Ich habe das Team dort auch sehr angenehm empfunden.
Zur Burg bei Lutzelburg haben wir es leider nicht geschafft. Aber es sieht bestimmt toll aus von da oben.
LG
Christina
Hallo Mrs. Berry,
wirklich ein toller Bericht. Mich würde noch interessieren ob sie den Kaffeekocher und Milchaufschäumer von zu Hause mitgebracht haben oder ob diese bei der Bootausstattung mit dabei war.
LG
Julia
Liebe Julia,
den silbernen Kaffeekocher und den Milchaufschäumer haben wir selber mitgebracht.
Liebe Grüße
Christina
Vielen Lieben Dank für die schnelle Rückantwort. Mich würde auch noch interessieren ob man Im Kanal Schwimmen darf.Habe darüber noch keine Info gefunden.
LG
Julia
Liebe Julia,
das kann ich dir leider auch nicht genau beantworten. Als wir da waren, war es noch zu kalt, um auch nur ans Baden zu denken.
Ich gehe aber davon aus das es verboten ist, da teilweise viel Schiffsverkehr ist und auch gelegentlich mal große Lastenschiffe den Kanal durchfahren.
Es wäre viel zu gefährlich, meiner Meinung nach.
Liebe Grüße
Christina