Thessaloníki ist eine Metropole am Termäischen Golf und Hauptstadt der Verwaltungsregion Makedonien. Wenig Zeit hatten wir für den Besuch der zweitgrößten Stadt Griechenlands, genauer gesagt waren es gerade einmal vier Stunden für einen Stadtrundgang und ein paar markante Sehenswürdigkeiten in Thessaloníki.
Im Frühsommer habe ich zusammen mit einer Freundin und dem Reiseveranstalter Alltours die Halbsinsel Chalkidikí besucht. Wir waren gerade auf der Durchreise zum Olymp, dem “Sitz der Götter”. Doch wenn wir schon einmal an der stimmungsvollsten und interessantesten Stadt Griechenlands vorbei kommen, dann nutzen wir auch die wenigen Stunden, um wenigstens erste Eindrücke der Großstadt aufzusaugen.
Thessaloníki ist lebhaft, laut und wartet mit einer Mischung aus trostlosen Neubauten und geschichtsträchtigem, antikem Kulturerbe auf.
Eines habe ich bei unserer kurzen Stippvisite festgestellt, der Stadt muss man auf jeden Fall viel mehr Zeit widmen und möglichst über Nacht bleiben, um Thessaloníki in all seiner Vielseitigkeit kennenzulernen.
Heute nehme ich euch mit auf unseren Stadtrundgang durch Thessaloniki.
Automatisiertes Parkhaus
Der Verkehr in Thessaloniki ist von Einbahnstraßen übersät, zudem hektisch und leicht chaotisch. Es ist also empfehlenswert, gar nicht erst mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Da wir auf der Durchreise waren konnten wir dies konnten jedoch nicht verhindern.
Erster Plan in Thessaloniki war es demnach, das Auto in einem dem Zentrum nahen Parkhaus abzustellen. Das Navi zeigte ein Parkhaus in der Nähe des YMCA, welches wir ohne zögern wählten. Die Besonderheit an diesem Parkhaus war, dass es fortschrittlich, platzsparend und automatisiert war.
Wir wurden vom Personal vor einen Aufzug eingewiesen, mussten unser Auto verlassen und dann wurde der Wagen über eine Art Aufzug wie von Zauberhand zu einem freien Stellplatz befördert.
Adresse Parkhaus: Tsimiski 136, 546 21 Thessaloniki
Promenade
Vom Parkhaus aus starten wir unsere Route Richtung Promenade Néa Paralía. Die autofreie Promenade ist 5 km lang und eine beliebte Flaniermeile. Hier finden sich auch die ersten Sehenswürdigkeiten, wie der Weiße Turm, die Regenschirm-Skultpur und die Reiterstatue.
Kunstwerk Regenschirm
Thessaloníkis Regenschirme von George Zongolopoulos sind ein begehrtes Fotomotiv und allein deshalb einen Besuch wert. Die Regenschirme wurden 1997 für die Kulturhauptstadt Europas errichtet und fanden mit der Neugestaltung der Promenade ihren heutigen Platz am Meer. Die Skulptur ist das meistabgelichtete Motiv der Stadt und das wundert mich gar nicht. Denn sind wir mal ehrlich, wie die Regenschirme gen Himmel ragen sieht schon klasse aus, oder? Besonders schöne Bilder gibt es bei Sonnenuntergang oder Nachts, wenn die Schirme beleuchtet werden. Doch dafür hatten wir leider keine Zeit mehr.
Reiterstatue Alexander der Große
An der Uferpromenade geht es am Reiterstandbild Alexanders des Großen vorbei zum Weißen Turm, dem Wahrzeichen der Stadt.
Weißer Turm
Der Weiße Turm (Lefkós Pírgos) ist das Wahrzeichen der Stadt Thessaloniki und darf in der Fotosammlung auf keinen Fall fehlen. Über eine Wendeltreppe kann man den 35 Meter hohen Turm besteigen. Von der Aussichtsplattform auf der obersten Etage bekommt man einen schönen Ausblick auf die Stadt und das Meer.
Doch woher kommt eigentlich der Beiname Weißer Turm?
Im 19. Jahrhundert diente der Turm für Hinrichtungen, war ständig blutverschmiert und wurde “Blutturm” genannt. Im Jahr 1890 wurde er dann mit weißer Farbe übermalt, um die Bluttat vergessen zu machen und erhielt so seinen heutigen Beinamen. Von der Farbe ist nicht mehr viel zu sehen, von den Blutspritzern zum Glück auch nicht. Nur ein paar Farbreste erinnern an die namengebenden Ereignisse.
Konditorei Terkenlís
Die Konditorei Terkenlís ist die landesweit populärste Konditorei und berühmt für den traditionellen Hefezopf “tsouréki”. Diesen Klassiker dürft ihr auf keinen Fall verpassen. Kein Grieche verlässt die Stadt, ohne mindestens einen “tsouréki” mitzunehmen. Dies spürt man auch, denn in der Konditorei herrscht reges Treiben. Auch später am Flughafen stellen wir fest, dass in der dortigen Terkenlís Konditorei dauerhaft Hochkonjunktur herrscht und wirklich jeder Grieche mit einem Beutelchen von Terkenlís durch den Flughafen rennt.
Diese klassische Leckerei durften wir uns also nicht entgehen lassen und haben im Straßencafé in Thessalonikis Innenstadt einen kleinen “tsouréki” probiert. Den Hefezopf gibt es in unterschiedlichen Varianten: mit heller und dunkler Schokolade sowie mit oder ohne Füllung oder Aroma. Wir hatten einen “tsouréki” mit Schokoladenfüllung und weißer Kuvertüre überzogen. Das ganze ist sehr süß und zunächst gewöhnungsbedürftig, aber sehr lecker.
Am Flughafen habe ich später auch einen “tsouréki” als Mitbringsel gekauft und dieser wurde mir regelrecht aus den Händen gerissen ähh gefuttert.
Insgesamt ist die Konditorei Terkenlís elf mal in Thessaloníki vertrete. Eine Adresse in Thessaloníki lautet z.B.: Tsimiskí / Ecke Agías Sofías
Marktviertel und Markthallen
Über die Seitenstraßen gelangen wir ins Agorá, das Marktviertel der Stadt. Die Gassen sind von Tavernen und kleinen Cafés gesäumt und der Blumenhändler stellt seine Auslage fast bis auf die Straße. Hier herrscht geschäftiges Treiben und bunte Waren werden angepriesen. Glänzender, frisch gefangener Fisch liegt in der Auslage und in den Markthallen duftet es nach unterschiedlichsten Gewürzen und Kräutern.
Über die Egnatía geht es zu weiteren Sehenswürdigkeiten und antikem Kulturgut von Thessaloníki.
Ágios Panteléimonos
Ágios Panteléimonos, zu Deutsch die Kirche des Heiligen Pandeleimon, ist eine byzantinische Kirche aus dem 14. Jahrhundert und Teil des UNESCO-Welterbes.
Ágios Geórgios
Die Rotunde des Galerius ist ein Rundbau und war vermutlich des Mausloleum des Galerius. Die Rotunde gehört ebenfalls zum UNESCO-Welterbe und wurde seit 326 mit Unterbrechung als Kirche genutzt. Somit kann sie als älteste Kirche der Welt gelten.
Kamára
Der Galeriusbogen oder auch Triumpfhbogen des Galerius wurde im Jahre 303 anlässlich der Siege des römischen Kaisers Galerius über die Perser erbaut. Von den ehemals vier großen Bögen ist noch ein Bogen gut erhalten und dominiert das Stadtbild. Der Galeriusbogen mit Reliefs siegreicher Kämpfe ist ebenfalls ein beliebtes Fotomotiv.
Galeriuspalast
Als Überreste des gigantischen Galeriuspalastes sind nur noch ein paar kleine Backsteinmäuerchen erhalten. Nur mit Hilfe der Infotafel lässt sich erahnen, welch pompöses Bauwerk mit prächtigen Bodenmosaiken dies einst gewesen sein muss.
Vom Galeriuspalast schließt sich unser Stadtrundgang wieder auf dem Weg zum Parkhaus. Wer mehr Zeit in Thessaloníki verbringen kann und womöglich etwas Shoppen möchte, ist auf der Tsimiskí und den zahlreichen Seitenstrassen bestens aufgehoben.
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