Im letzten Beitrag habe ich über unsere Hausbootferien in Frankreich und unsere Tour von Saverne nach Straßburg nach Saverne zurück erzählt. Heute geht es weiter Fahrtrichtung Nancy, mit dem Ziel, die Écluse de Réchicourt-le-Château, die höchste französische Schleuse in einem Binnen-Kanal, zu erreichen.
Die Riesenschleuse haben wir im letzten während unserer Hausbootferien in Frankreich schon einmal passiert, aber unsere Freunde an Board mussten die gigantische Schleuse auch einmal sehen und passieren.
Hausbootferien in Frankreich: Kurs auf die Écluse de Réchicourt-le-Château
Auf unserem Nicols Estivale Octo Hausboot sind wir mit vier Erwachsenem, zwei Kindern und einem Hund unterwegs. Vier Erwachsene sind eine gute Anzahl, die Schleusen und sonstige anfallende Arbeiten rund ums Bootfahren, zügig zu absolvieren. Ein Erwachsener ist der Kapitän und hat das Sagen, zwei weitere Erwachsene können das Boot in den Schleusen sichern und an Stelle halten.
Was die Kinder machen, ist auf dem Bild unten gut zu sehen – auf Deck liegen und sich sonnen. Trotz wechselhaftem Aprilwetters hatte die Sonne doch ab und an Erbarmen mit uns und zeigte sich. Jeden einzelnen Sonnenstrahl haben wir auf Deck genossen.
Die Osterferien sind dieses Jahr extrem früh, die Hausbootsaison beginnt gerade erst, die Nächte sind noch sehr kalt und Bäume, Sträucher und Wiesen noch kahl. Gerade das macht es aus, jeden einzelnen Sonnenstrahl vollends auszukosten.
Zwischen zwei oder drei nahe beieinander liegenden Schleusen sind wir Mädels von Bord gegangen und sind die Strecke mit Maya gelaufen. So bekam auch der Hund die nötige Bewegung. Die Kids mussten in dieser Zeit richtig hart ran und durften Kartoffeln schälen. Nun, als Leichtmatrose kann man eben nicht immer nur faul in der Frühlingssonne rumliegen.
Als Belohnung gab es für alle leckere Kartoffelsuppe mit Landgang.
Gestärkt und ausgeruht nehmen wir wieder Fahrt auf und steuern am frühen Abend den wildromantischen Hafen in Xouaxange an. Im Sommer zur Hochzeit der Hausbootferien ist es hier bestimmt nicht so einfach, ein Plätzchen zu bekommen.
Das ist nämlich ein weiterer und sehr großer Vorteil die Hausbootferien in Frankreich in die Vor- und Nachsaison zu legen. Es ist einfach viel viel weniger los. Wir mussten an keiner Schleuse anstehen und warten … oh doch, an einer Schleuse mussten wir warten, weil ein Frachtkahn Vorfahrt bekommen hat und noch dringend sein Tagesziel absolvieren musste. Sonst sind wir super schnell und relativ unproblematisch voran gekommen.
Nach einer Nacht in Xouaxange brechen wir auf zur Écluse de Réchicourt-le-Château, die mit einer Höhendifferenz von bis zu 16,10 Meter ein echter Koloss ist. Aufgrund der gigantischen Ausmasse und enormen Sogwirkung sind Schwimmwesten für alle Crew Mitglieder auf Deck verpflichtend.
Wir sind das einzige Boot und somit geht der Schleusvorgang inkl. Einfahrt und Ausfahrt recht flott. Gerade unten angekommen fängt es an zu Schütten wie aus Eimern. Das sind die wenigen Momente, in denen Hausbooturlaub total ätzend sein kann. Deshalb drehen wir auch direkt um und schleusen wieder aufwärts. Wir wollten ja nur mal die Riesenschleuse sehen.
Ausgerüstet mit Regencape, Schwimmweste und dennoch guter Laune gehts zurück in Richtung Saverne. Wir können nicht nachweisen ob es am Regencape oder unserer Guten Laune gelegen hat, aber die Regenwolken haben für den Rest des Tages zumindest dicht gehalten.
Begleitende Reiseführer*
Auf unserer Reise hatten wir folgende Reiseführer dabei, die ich für weitere Entdeckungstouren im Elsass empfehlen kann:
Hausbootferien in Frankreich: zurück zur Basis in Saverne
Wir passieren das Schiffshebewerk in Arzviller rechtzeitig bevor dort Feierabend ist. Das Schiffshebewerk ist ebenfalls ein beachtliches Bauwerk. Mit dem Boot fahren wir in einen auf Rollen gelagerten Trog, der dann samt Wasser und Schiffen mittels Seil und Gegengewichten nach oben bzw. unten befördert wird.
Da alle Schleusen gegen 18:00 bzw. 19:00 schließen, legen wir nahe der Talstation beim Schiffshebewerk an und verbringen dort eine Nacht. Beim Kaffee kochen fällt uns dann auf, dass unser Gas recht knapp bzw. nahezu leer ist. In der Nicols Basis in Saverne erreichen wir niemanden mehr, denn dort ist um diese Zeit auch schon Feierabend. Wir müssen mit dem restlichen Gas also haushalten, damit es wenigstens noch für die Zubereitung des Abendessens reicht. Nun ja, verhungert sind wir jedenfalls nicht.
Der Abend gestaltete sich etwas kühl, da auch die Heizung auf Gas läuft, aber schon am nächsten Morgen haben wir die Basis informiert und wenige Minuten später war ein Mitarbeiter bei uns, um die Gasflasche auszutauschen. Einem frisch gekochten Frühstücksei stand also nichts mehr im Wege.
Die Rückfahrt nach Saverne verlief wieder völlig regenfrei und stressfrei und am Ende stellen wir erstaunt fest, dass eine Woche Hausbooturlaub mal wieder viel zu schnell vorbei ging.
An der Basis haben wir dann die neue Estivale Sixto Green mit Elektromotor bestaunt. Die Estivale Sixto Green ist das erste Elektrohausboot und speziell für den Einsatz im Elsass zwischen Saverne und Harskirchen bestimmt. Ein sauberer und leiser Antrieb, der einen umweltfreundlichen Urlaub im Einklang mit der Natur ermöglicht. Ladestationen sind etwa alle 11 km an der Strecke zu finden und in nur zwei Stunden pro Tag kann der Akku kann voll aufgeladen werden.
Das umweltfreundliche Projekt gefällt mir ausserordentlich gut und allein dafür würde ich die Strecke auf dem Rhein-Marne-Kanal auch ein drittes mal per Hausboot befahren.
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XOXO
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Das ist mal was anderes. Klingt super interessant. Kann ich mir gut vorstellen, vor allem weil wir Wasser unheimlich gerne mögen. Danke für den Tipp. Freue mich, mehr von euch zu lesen. Viel Grüße vom Kalterersee