In Koblenz fand zum 59. Mal “Rhein in Flammen” statt, in diesem Jahr unter dem Motto “UNESCO Welterbe in Deutschland”. Das obere Mittelrheintal gehört selbst seit 2003 zu den 37 Kultur- und Naturdenkmälern in Deutschland und ist wahrlich eine Reihung von Augenweiden!
In strömendem Regen fuhr ich von Köln nach Koblenz. Aber – der Himmel riss auf, als ich die Tiefgarage verließ und die Sonne schien bis in den Abend. So ein Glück!
Geschwind ging es zur Seilbahn, mit der ich auf die Festung Ehrenbreitstein fuhr. Herrlich, der Blick von oben auf das Deutsche Eck mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal, wo sich Rhein und Mosel treffen.
Deutsches Eck von der Festung Ehrenbreitstein
Oben angekommen sauste ich fluchs durch die Festung, denn ich war verabredet um hinter die Kulissen des Feuerwerks zu schauen. Bombe, sag ich nur!
Festung und Arbeiten am Feuerwerk von oben
Herr Schmitz ist der Chef der Pyrotechnik. Er und die Zuständigen der Stadt Koblenz haben zu Beginn des Jahres mit der Planung begonnen. Herr Schmitz plant 50 – 60 Feuerwerke pro Jahr, “Rhein in Flammen” ist sein Jahreshöhepunkt.
Herr Schmitz im Interview
Vor Ort herrscht redliches konzentriertes Befüllen der Kanonen und Stecken der Zündungen für ca. 6900 Effekte durch ca. 20 Pyrotechniker und Helfer die schon am Freitag mit dem Aufbau begonnen haben. Es ist ganz schön windig, aber das ist kein Problem für das Feuerwerk (solange kein Unwetter aufbricht). Auch Regen tut dem Feuerwerk keinen Abbruch, schützende Folien halten den Feuerwekskörper nicht auf.
Hinter den Kulissen: Werkeln am großen Feuerwerk zu Rhein in Flammen 2014
Wieder zurück im Tal besuche ich verschiedene Stationen die mir empfohlen wurden, zu allererst die Gärten um das Ludwigmuseum und das Deutsche Eck. Hier herrschen Idylle und pulsierendes Treiben nebeneinander. Von Freitag bis Sonntag findet das Koblenzer Sommerfest mit zahlreichen Attraktionen statt. Weiter zieht es mich in die Altstadt. Dort finde ich besondere kleine Läden wie z.B. Wein & Antik mit Kleidung, Antiquitäten, Schmuck und ausgewählten Alkoholika oder an der Liebfrauenkirche das beste Eis bei e Gel o Sia.
Buntes Treiben in Koblenz
Um 18.30 Uhr gehe ich zum Schiff und finde mich an bestem Platz in netter Runde ein. Beim Essen wird geplaudert und geknipst. 60 Schiffe fahren in der Abenddämmerung
17 km den Fluss entlang bis Spay. Schon allein die Sicht auf die Vielzahl der illuminierten Schiffe und der riesengroße fast volle Mond sind ein besonderes Erlebnis.
Deutschlands größter Schiffskonvoi in der Abenddämmerung
Gegen 23.00 Uhr startet der Schiffskorso (es soll der größte in Deutschland sein) und uns erwarten acht Stationen mit dem fulminanten Abschluss an der Festung. In Spay stehen silberne Kometen und weiße Chrysanthemen am Nachthimmel, in Braubach sehen wir über der Marksburg einen roten Feuerzauber, in Rhens geht es mediterran zu, akustische Zutaten untermalen die südeuropäische Feuerwerkskunst. Im Rhenser Brunnen erwarten uns die Farben der Rhenser Quelle in Blau und Silber. Das Schloss Stolzenfels wird von Brokatblumen und Goldsternen übermalt, Lahnstein empfängt uns mit einem bunten Blütenregen, die Koblenzer Brauerei zeigt sich in ihren Hausfarben Rot, Gold und Silber.
Feuerwerk über der Burg
Angekommen vor der Festung, wird das Licht gelöscht und nur schemenhaft sind Anhöhe und Festung zu erkennen. Menschenmassen säumen das Ufer, gespannt, was Herr Schmitz so treibt. Sein Puls dürfte nun den Höhepunkt erreicht haben, so gebannt wie alle auf den Startschuss warten. Festlich beginnt das 25-minütige Feuerwerk mit dem Lied der Loreley. Die Festung wird farbenreich illuminiert, auf dem Wasser tanzen die Spiegelungen. Die Komposition von Liedern und Feuerwerk lassen die Zeit im Flug vergehen. Leider. Ein Seufzer zum Abschluss. Es war großartig!
Es liegt außerhalb meiner Vorstellungskraft, wie Koblenz das Fest zu seinem 60. Jubiläum im nächsten Jahr toppen will. Die Vorbereitungen beginnen früher als sonst und ich werde nächstes Jahr zu gleichen Zeit wieder da sein!
Es war mir eine Freude für Dich, Christina, Koblenz an diesem besonderen Tag zu entdecken und auf Deinem Blog davon zu berichten.
Liebe Grüße :)
Minza
Tolle Eindrücke. Sogar mit schönen Einblicken.
Ich weiß noch, als ich damals als Kind das erste Mal mit meinen Eltern bei Rhein in Flammen war, hat es geschüttet ohne Ende und das ganze ist “Ins Wasser gefallen”, wir waren damals bis auf die Unterhosen nass.
Da hast du ja wirklich noch ein paar tolle Bilder hinbekommen. Es war toll dich kennengelernt zu haben und das war schon wirklich ein netter Abend !