Das ZweiTälerLand im Herzen des Schwarzwaldes war die erste Station unseres Sommer Roadtrip 2017. Zugegeben, mit dem Schwarzwald habe ich bisher nur die weltweit bekannte Schwarzwälder Kirschtorte, edles Kirschwasser, traditionell geräucherten Schwarzwälder Schinken und original Schwarzwälder Kuckucksuhren, so eine, wie sie früher bei meiner Oma im Flur hing, verbunden.
Vom ZweiTälerLand hatte ich bis dato noch nicht einmal etwas gehört. Was ist eigentlich das ZweiTälerLand?
Das ZweiTälerLand ist eine Ferienregion im Süden des Schwarzwalds und besteht aus den beiden nebeneinander liegenden Elztal und Simonswäldertal. Eine unverwechselbare Landschaft mit Wäldern, Bergen, Mooren, Wasserfällen, Schluchten und Hochweiden wartet darauf, entdeckt zu werden. Zudem ist das ZweiTälerLand mit dem Güteseigel „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. Kurzum, ein perfektes Reiseziel zum Wandern.
In diesem Artikel haben wir die von uns getesteten, familientauglichen Wanderungen und empfehlenswerte Ausflugsziele im ZweiTälerLand zusammengefasst.
Schneiderhof – der größte Bauernhof im Elztal
Für unseren 3 tägigen Aufenthalt wohnen wir im Schneiderhof im Elztal, der mit 137 ha der größte Bauernhof im Elztal ist. Der Schneiderhof ist ein familienbetriebener Bauernhof mit Viehaltung und Herstellung Hofeigener Produkte, von denen ich euch besonders den Honig aus der eigenen Imkerei empfehlen kann. Unsere Ferienwohnung mit großem Wohnzimmer und offener Küche sowie einem geräumigen Schlafzimmer bietet viel Platz für uns drei und den Hund.
Weitere Infos: Schneiderhof-Yach.de
Wandern in Elzach-Yach
Der Schneiderhof liegt an ausgeschilderten Rundwanderwegen wie: Der Brotweg, der vorbei führt an schmucken, alten Bauernhöfen die nach alter Tradition noch selber Brot backen. Der Hirtenweg, den ehemaligen Hirtenpfaden entlang durch reizvolle Wald- und Weideflächen, die durch teilweise steileres Gelände führen.
Baumkronenweg im Naturerlebnispark Waldkirch
Der Naturerlebnispark Waldkirch wird oft nur als Baumkronenweg bezeichnet, doch wird dort weitaus mehr geboten: über den Sinnesweg geht es bergauf und oben warten Baumkronenweg, Abenteuerpfad, Barfußpfad und Riesenröhrenrutsche.
Der Sinnesweg führt von unserem Parkplatz am Stadtrainsee über 1.100 Meter und 6 % Steigung hinauf zum Naturerlebnispark Waldkirch. Es ist regnerisch und trüb, doch die zahlreichen Erlebnisstationen entlang des Sinnesweges sorgen nicht nur beim Kind für Abwechslung bei der Wanderung. Etwa eine Stunde dauert die Wanderung und dabei gilt es, die Geheimnisse des Waldes zu entdecken.
Oben angekommen haben sind wir vollkommen alleine auf Wald und Flur unterwegs. Die kleine Miss macht sich auf über den Abenteuerpfad. Der Abenteuerpfad, der über 220 Meter lange und bis zu 8 Meter hohe Weg führt über Hängebrücken, Kletternetze und Wackelbrücken von Baum zu Baum. Toll war’s, meint die kleine Miss und klettert gleich ein zweites mal los.
Wir müssen sie regelrecht losreissen, um den Baumkronenweg zu gehen, an dessen Ende sich ein toller Ausblick ins Elztal bietet.
Es hat durchaus seine Vorteile bei Regenwetter unterwegs zu sein. So können wir Hund Maya laufen lassen und alle Stationen ausgiebig und in aller Ruhe ausprobieren.
Auch der Barfußpfad wird getestet. Zunächst kostet es etwas Überwindung und kribbelt ungemein an den Füssen, doch schnell gewöhnt man sich daran und kann den direkten Hautkontakt zur Natur geniessen. Der Weg führt über Tannenzapfen, kleine Hölzer, runde Steine, weiches Moos und viele Naturmaterialien.
Leider war die Riesenröhrenrutsche, die mit 190 Meter die längste Highspeed-Röhrenrutschbahn Europas ist, wegen Regen geschlossen.
Parken: am Stadtrainsee oder Schwarzwaldzoo
Weitere Infos: Baumkronenweg-Waldkirch.de
Wanderung zum Siebenfelsen in Yach
Der Siebenfelsen ist eine bizarre Felsformation in der Nähe des Elzacher Ortsteils Yach. Viele Wanderwege führen dort vorbei, wir starten und enden unsere etwa 4 km lange Wanderung direkt am Schneiderhof.
Über den Wälderpfad geht es, wie der Name schon sagt, durch den Wald hinauf. Wir sind wieder gänzlich alleine unterwegs im Wald, spielen mit dem Hund, suchen Pilze und sammeln leckere Brombeeren.
Oben angekommen erwartet uns ein meterhohes Steingebilde, das aus sieben übereinanderliegenden Steinen besteht. Ein sagenhafter Ort der vermutlich keltischen Ursprungs ist. Natürlich müssen die Felsen erkundet und beklettert werden, bevor wir unsere Wanderung zurück antreten.
Ach übrigens … I see faces … wer noch?
Weitere Infos: Siebenfelsen oberhalb von Elzach-Yach
Regen? Kein Problem mit den richtigen Wanderschuhen
Neben naturnahen Wanderwegen hatte das ZweiTälerLand für uns auch den Worst Case zum Wandern – – REGENWETTER – – im Gepäck. Aber getreu dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung.“ hatten wir natürlich mit Regenjacken und wasserfesten Wanderschuhen vorgesorgt.
Die kleine Miss und ich konnten endlich unsere Wanderschuhe einweihen und zugleich auf Wetterfestigkeit und sicheren Halt testen.
Ich trage den Merrell Moab FST LOW GORE-TEX® in Grau*, der dank der Vibram MegaGrip Sohle spürbar guten Halt bietet, was bei Nässe besonders wichtig ist. Ein spezielles Luftpolster in der Ferse absorbiert Stöße, sorgt für ausreichend Dämpfung und einen hohen Tragekomfort. Die GORE-TEX® Membran ist wasserdicht und zugleich atmungsaktiv, was den Fuß von innen und außen trocken hält. Das ist für mich nicht nur auf kleineren Wanderungen sehr wichtig, sondern beweist sich bereits auf der morgendlichen Hundrunde über die taunasse Wiesen als sehr Vorteilhaft.
Die kleine Miss trägt den Merrell Mädchen ml Capra Bolt Lace in Navy Blau*, der ebenfalls sagenhaften Grip, z.B. auf Klettertouren über Felsen, verleiht sowie durch die GORE-TEX® Membran atmungsaktiv und wasserdicht ist.
Hinweis: Ich finde, dass die Merrell Schuhe recht klein ausfallen und empfehle deshalb, die Schuhe eine Nummer größer zu bestellen. Als Wanderschuh nochmal 1 ½ Größen obendrauf, damit man bergab genug Platz für die Zehen hat und nicht vorne anstößt.
Schwarzwald Seife aus der Seifentruhe in Elzach
In der Seifentruhe in Elzach werden seit über 10 Jahren Naturseifen aus reinen Pflanzenölen im Kaltpressverfahren hergestellt. Für mich sehr interessant, da ich selber wieder auf die Naturseife zurück gekommen bin, um unnötigen Plastikmüll wie Seifenspender zu vermeiden.
Neben dem Verkauf der handgemachten Naturseifen werden in der Seifentruhe auch kleine Workshops angeboten, bei denen man seine eigene Seife machen kann.
Zuerst wird ein noch duftneutrales Seifenstück fein gerieben, anschließend nach Wunsch beduftet und schlussendlich in Form gepresst. Am Ende kann jeder eine ganz individuelle und einmalige Seife mit nach Hause nehmen.
Weitere Infos: Schwarzwaldseife.de
Historische Ölmühle in Simonswald
Im Simonswälder Tal gibt es viele historische Mühlen. Wir haben uns die 1712 erbaute historische Ölmühle mit Getreidemühle angesehen. Die Ölmühle wurde 2002 restauriert und wird seitdem vom Brauchtumsverein Simonswäldertal e.V. betrieben und am Leben erhalten.
Mit der KONUS-Gästekarte, die es für Urlauber gibt, konnten wir die Ölmühle kostenlos besichtigen. Neben vielen Einrichtungen wo man mit KONUS-Gästekarte Vergünstigungen erhält kann man auch die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen kann.
Eine Führung durch die alte Ölmühle lohnt sich, um mehr über das alte Brauchtum und Arbeiten früher zu erfahren. Es ist wirklich interessant zu sehen, wie überlegt und ausgereift die Konstruktion damals schon war und noch bis heute funktioniert. Bei der Führung werden die Mühlen zur Vorführung in Gang gesetzt.
In den Wintermonaten wird noch heute Walnussöl in der alten Ölmühle hergestellt – wie anno dazumal. Dieses kann vor Ort gekauft werden. Der Aufwand zur Herstellung des kaltgepressten Walnussöl ist enorm, lohnt sich aber, denn das hochwertige Öl schmeckt absolut vorzüglich und gilt auch unter Spitzenköchen als Geheimtipp. Zudem hilft der Kauf, den Brauchtumsverein zu unterstützen.
Weitere Infos: Kulturhistorische Ölmühle
Wanderung zu Zweribach-Wasserfall
Der Zweribach-Wasserfall ist ein beeindruckendes Naturschauspiel inmitten eines Naturschutzgebietes. Mehrere Meter stürzt der Zweribach über zwei große Absätze in die Tiefe. Was uns besonders gut gefallen hat, war die Ruhe. Sowohl der Wanderweg als aus der Wasserfall waren nicht überlaufen.
Der Anstieg ab Parkplatz Widgutach ist recht steil und auch wenn wir viel geschnauft haben auf dem Weg nach oben, es war eine sehr schöne Wanderung. Der Weg ist steinig, steil und an manchen Stellen kaum breiter als ein Trampelweg, trittsichere, feste Schuhe sind deshalb erforderlich.
Parken: Parkplatz Wildgutach – vor dem Holzsägewerk rechts rein, der Weg führt etwa 2,5 km in den Wald hinein zum Wanderparkplatz (Hirschwinkelweg), ab dort noch 1,4 km ausgeschilderter Wanderweg
Weitere Infos: Zweribach-Wasserfall
Restaurant Tipp – Gasthaus Rössele in Elzach
Wir waren zum Abendessen im Gasthaus Rössele und waren sehr begeistert. Hier gibt es moderne Küche mit kreativen Gerichten, die absolut vorzüglich schmecken. Wir haben das Sommermenü probiert und schwupps, schien nach mehreren Tagen Regen am nächsten Tag endlich die Sonne ;-)
Weitere Informationen: Gasthaus Rössele Elzach
Wir hatten die wenigen Tage im ZweiTälerLand wirklich Pech mit dem Wetter. Es regnete oft, viel und lange. Aber wie heißt es so schön: nach Regen folgt Sonnenschein. Und wenn man dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, wird man mit solch einer tollen Stimmung in der Abendsonne belohnt <3
Leseempfehlung für deinen Urlaub im Schwarzwald
Im Schwarzwald hatten wir im Jahr 2013 eine ganze Woche lang nur Regen. ? Tolle Fotos – wie immer!