Was macht ein gutes Foto aus?
Entscheidend ist nicht das Model. Entscheidend ist nicht das Equipment. Entscheidend ist auch nicht zwingend eine gute Location.
Wichtig ist das richtige Licht! Und ein gutes Auge des Fotografen. Naja und etwas tragen auch die obigen Punkte zu einem guten Foto bei.
Aber belassen wir es hier mal bei dem richtigen Licht.
Am Samstag (letztes Wochenende) war schönes Wetter und so schleppte ich mein Töchterlein in den Kölner Stadtwald – mal wieder. Als sie Seifenblasen hörte war sie schnell Feuer und Flamme und außerdem durfte sie meine alte kleine Kompaktkamera mitnehmen. Wie immer sollte die Mini-Zicke mein Model sein um mich weiter in der Portrait Fotografie zu üben.
Sonne ist gar nicht mal so gut für Portrait Aufnahmen.
- Hat man als Fotograf die Sonne als Gegenlicht, brennt oft der Himmel in Weiß aus.
- Steht die Sonne im Rücken des Fotografen, muss das Model zwangsläufig hinein schauen, kneift dann die Augen zusammen und sieht eher mürrisch aus als entspannt. Nun sag mal einer einem Kind es soll in die Sonne gucken, dabei die Augen auf lassen und unbeschwert freundlich lächeln. > Unmöglich!
- Wird die Sonne als Seitenlicht verwendet, liegt immer die hintere Gesichtshälfte im Schatten. Und strahlender Sonnenschein kann aber mal richtig harte Schatten werfen. Klar, hier kann ein Reflektor schnell für Aufhellung der anderen Gesichtshälfte sorgen, aber wer soll den Reflektor halten bei einem Shooting ohne Assi? Diese Variante fällt also auch aus.
Kurzum, Sonne macht uns alle fröhlich und lockt uns nach draußen, ist aber nicht gerade ein geeigneter Fotopartner. Seifenblasen geschnappt und das Kind in den Schatten gelockt. Dort durfte sie dann (fast) alles tun und lassen was sie wollte, während ich drauf gehalten habe.
Ich habe hier ein wenig mit den Varianten der Spot Messung experimentiert, weil mir mein Motiv trotz heiterem Sonnenschein im Schatten zu dunkel wurde. Die Blende wollte ich nicht ganz aufreißen, sonst bekomme ich zu viel Unschärfe in das Portrait, denn die Kurze rennt ja umher und versucht nicht wie ein Model still zu halten. Ich wollte authentische ungestellte Fotos, die aus der Situation heraus entstehen. Hier heiß es dann noch richtig zielen und im richtigen Moment abdrücken.
Herausgekommen sind diese Aufnahmen – unter anderem entstanden mit dem 100mm Makro Objektiv von Canon, was übrigens ein erstklassiges Portrait Objektiv ist.
Klick macht die Bilder groß.
Wihiiiind, wo bist du? Auch der Wind kann tolle Seifenblasen machen.
Pusten oder schleudern, was macht die schönsten Seifenblasen?
Auf dem Rückweg entdeckte meine kleine Nachwuchsfotografin allerlei interessantes in den Bäumen.
Die Bilder mögen zwar aussehen wie mal eben schnell entstandene Schnappschüsse, haben mich jedoch einige Nerven gekostet.
Klar ist auch, es ist noch Steigerungspotential vorhanden. Wenn ihr also Tipps und Tricks für ein kleines Sommer-Sonnen-Shooting habt, immer her damit, der Sommer hat ja gerade erst angefangen. Ich freu mich drauf.
Hallo Christina,
sehr schöner Artikel. Er erinnert mich an mein erstes “Porträt-Shooting”, das ich vor ein paar Wochen hatte. Ich habe auch in meinem Blog darüber geschrieben. Menschen zu fotografieren ist gar nicht so einfach und es gibt so viel zu beachten.
Ich hätte mir damals auch einen Reflektor gewünscht. Aber letztendlich haben wir noch eine Ecke gefunden, in der das Licht von hellen Wänden reflektiert wurde und dort wurden die Bilder schon viel besser. Ich bin momentan auch in einer Phase, in der mir die Bedeutung des richtigen Lichts immer mehr bewusst wird. Spannend!
Vielleicht wäre ein Picknick auf einer etwas helleren Decke als “Reflektor” eine Idee?! Dabei findest du sicher viele Momente, um deine Kleine in Aktion zu fotografieren.
Auf jeden Fall haben sich die Nerven gelohnt, die du gelassen hast. Ich finde deine Bilder sehr schön. Bin schon auf die nächsten gespannt. ;)
Liebe Grüße
Ulli
Hallo Ulli,
vielen Dank für dein Feedback. Hey mensch, ein Picknick ist ja generell mal ne richtig gute Idee und ich glaube dazu kann ich meine Kurze ganz leicht überreden.
Das mit dem Licht ist echt so ne Sache. Da denkt man doch: bei Sonne kann nix schief gehen und doch gibt’s immer wieder Hürden. Aber das ist ja auch der Reiz, irgendwann man DEN DREH raus zu haben.
Mit diesen Bilder hier bin ich jedenfalls schon sehr viel mehr zufrieden, als mit einigen (unveröffentlichten) Bilder unzähliger Shoppings vorher.
Liebe Grüße
Christina
Hallo Christina,
ja, DER DREH…. Den such’ ich auch noch bzw. immer wieder. Aber mit solchen Shootings und kleinen Projekten kommt man ihm ja immer näher und es macht ja auch Spaß, gelegentlich an seine Grenzen zu stoßen.
Du kannst mit deinen Bildern richtig zufrieden sein. Ich mag das letzte Bild besonders. Hochkonzentriert, die kleine Nachwuchsfotografin. :)
Schönen Abend, Ulli
Hi Christina,
schöne Bilder deiner Tochter hast du da gemacht. Da ist bestimmt das eine oder andere als heißer Kandidat für den Familienkalender 2013 dabei.. :-)
Tipp von mir: Fotos früh morgens oder abends machen. Da ist das Licht viel spannender und man kann auch Gegenlichtaufnahmen gut und stimmungsvoll hinbekommen. Zur Mittagszeit ist das Licht eher langweilig und die portraitierten Personen wirken flau und platt. Du hast es ja noch geschickt angestellt und deine Mini-Zicke in den Schatten gestellt. So kann man es auch machen.:-)
Viele Grüße,
Marcel