Das Kreuzfahrtschiff Norwegian Epic legte den ersten Stopp im Hafen von Marseille ein. Pünktlich mit dem Sonnenaufgang um 8:00 Uhr Morgens legte das Schiff im Hafen an – pünktlich 18:00 Uhr haben wir den Hafen verlassen und schipperten weiter gen Palma de Mallorca. Genau 10 Stunden bleiben mir für einen Landgang in Frankreich.
Ich war noch nie Marseille und wollte die Stadt in aller Kürze der Zeit kennenlernen. Doch bevor es für mich auf einen Stadtrundgang in Marseille ging, stand noch einen Ausflug nach Aix-en-Provence auf dem Plan.
Ein Ausflug nach Aix-en-Provence in Bildern
Zusammen mit ein paar Kollegen bin ich auf einem vom Schiff aus gebuchten Ausflug nach Aix-en-Provence. Mit dem Bus sind es vom Hafen in Marseille ca. 30 Minuten bis nach Aix.
Aix-en-Provence ist eine Universitätsstadt und die historische Hauptstadt der Provence. Unser Stadtrundgang beginnt am übergroßen Brunnen Fontaine de la Rotonde – auf dem drei Statuen stehen, die die Justiz (der Stadt zugewandt), die Landwirtschaft (Marseille zugewandt) und die schönen Künste (Avignon zugewandt) darstellen.
Wir haben uns einfach ziellos durch die alten Gassen der Stadt treiben lassen und das Flair in uns aufgenommen. Hier ein paar Eindrücke von Aix-en-Provence in Bildern:
Ein Ausflug nach Marseille
Nachdem wir aus Aix-en-Provence zurück waren, ging es mit dem Taxi auf eigene Faust nach Marseille. Wir haben uns vom Taxifahrer in Hafennähe an der Quai de Rive Neuve absetzen lassen, um die Stadt von da aus zu Fuß zu erkunden.
Aussteigen. Taxi Bezahlen.
Blick auf den Hafen – WOW, ist das schön hier!
Dicht gefolgt vom Schreckmoment – die Kamera ist weg!
Eine Kamera auf Alleingang
Im Moment des Quatschen und Bezahlen des Taxifahrers, hat mein Kollege seine Kamera im Fußraum des Taxi liegen gelassen. Aufgefallen ist ihm dies natürlich erst, als das Taxi schon längst weg war.
Mit sportlichem Einsatz jagte er die Straße entlang, ob er das Taxi womöglich im Stau noch finden und stoppen kann. Aber nix. Überall Taxen, aber unsere war weg. Weit und breit nicht mehr zu sehen. Unsere Gedanken reichten von „Der Taxifahrer hat den Fang des Tages gemacht und macht jetzt Feierabend.“ – über „Er hat die Kamera im Fußraum bestimmt noch nicht mal bemerkt.“ – bis hin zu „Den sehen wir nie wieder.“
Zurück ins nahegelegene Radisson Blue Hotel vor dem wir vom Taxi abgesetzt wurden. Mit Hilfe des Hotel Personals hat mein Kollege die Taxizentrale angerufen und über die vergessene Kamera informiert. Sofort ging ein Funkspruch in alle Taxen raus. Uns blieb derweil nur zu Hoffen auf die Ehrlichkeit der Menschen. Gerade in dem Moment, als mein Kollege das Hotel verlassen wollte, kam der Taxifahrer ums Eck und strecke im die vergessene Kamera entgegen. Ein Happy End – keine halbe Stunde später war die Kamera wieder da.
Was zeigt uns das? Neben all den Warnungen vor Touristen-Abzocke und Diebstahl gibt es doch noch ehrliche Menschen. Spätestens von da an hatte Marseille mein Herz erobert.
Stadtrundgang durch Marseille in Bildern
Viel Zeit blieb uns nicht in Marseille, aber in vier Stunden Stadtrundgang kann man schon einen Eindruck der zweitgrößten Stadt Frankreichs bekommen. Kommt mit und begleitet mich …
Der Vieux Port ist der älteste Hafen von Marseille und zugleich das historische und kulturelle Zentrum der Stadt. Nachdem sich das wirtschaftliche Handeln auf den neuen Hafen Marseille Europost verlagert hat, ist der alte Hafen ein reiner Yachthafen und das touristische Wahrzeichen der Stadt. Für uns also perfekter Ausgangspunkt.
Kontrast zum alten Hafen – ein Blick in die Gassen der Stadt.
Die Uferstraße rund um den alten Hafen ist eine einzige Flaniermeile. Blickfang ist das prächtige Riesenrad.
Mairie de Marseille – das Rathaus von Marseille.
Der Blick vom Yachthafen reicht bis hin zur Marien-Wallfahrtskirche Notre-Dame-de-la-Garde. Notre-Dame-de-la-Garde steht gut sichtbar auf einem Berg und ist ein Wahrzeichen der Stadt. Das Gotteshaus wird jährlich von Millionen Menschen besucht.
Von Fort Saint Jean hat man einen fantastischen Panorama-Ausblick auf den alten Hafen von Marseille und auf Notre-Dame-de-la-Garde. Das Fort Saint Jean ist eine Festung aus der Antike, die damals zum Schutz des alten Hafens errichtet wurde. Heute steht die Festung unter Denkmalschutz.
Von Fort Saint Jean kommt man direkt zum Musée des civilisations de l’Europe et de la Méditerranée (MuCEM) – dem Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers. Für einen Blick in das Museum reicht unsere Zeit nicht aus, aber allein das Gebäude und die Aussicht ist einen Besuch wert. Vom Vorplatz des Museums hat man freie Sicht auf die Cathédrale de la Major – die Kathedrale von Marseille. Die Kathedrale von Marseille ist eine Bischofskirche und trägt – ebenso wie Note-Dame-de-la-Garde – den vom Papst verliehenen Ehrentitel Basilica minor (kleinere Basilika).
Nach all den Sehenswürdigkeiten von Marseille bleibt auf dem Rückweg über die Uferstraße noch etwas Zeit zum Souvenier Shopping. Am Nachmittag wurde unzählige Markstände aufgebaut mit typisch französischen Souveniers – wie Seife und Lavendel. Ich ärgere mich bis heute, nicht einen dieser bunt bemalten Magnete gekauft zu haben.
Marseille hat mein Herz im Sturm erobert. Eins weiß ich ganz sicher – dies wird nicht mein letzter Besuch gewesen sein.
Wer von euch war schon mal in Marseille? Wie hat euch diese Stadt gefallen?
Vielen Dank für die schönen Fotos. Ich kannte Marseille bisher nur von oben aus dem Flugzeug und da wirkt es immer wie ein riesiger Moloch. So pittorek habe ich es mir bei weitem nicht vorgestellt!