Im September war ich im haschemitischen Königreich Jordanien. In meinem dreiteiligen Reisebericht gibt es über 18 Reisetipps und Empfehlungen für eine individuelle Reise nach Jordanien. Heute nehme ich euch mit auf den ersten Teil meiner Reise. Wir starten mit farbigem Sand, schroffen Felsen und antiken Ausgrabungen.
Jordanien Reisebericht – Petra und Wadi Rum
Jordanien ist ein Land mit hohem Wüstenanteil – einer faszinieren Felsenwüste wie beispielsweise dem Wadi Rum, die von oben aussieht wie eine Mondlandschaft.
Inhaltsverzeichnis:
- Felsenstadt Petra
- Wadi Rum – Beduinen BBQ Zarb
- Wadi Rum – Übernachtung in der Wüste
- Wadi Rum – Heißluftballonfahrt
- Geschichte der Hedschasbahn
- Jeep-Safari durch das “Tal des Mondes”
Sonntag, 13. September
Der erste Tag unserer Jordanien Reise startet sehr früh. Das erste Ziel des heutigen Tages ist “Pink City”, wie die Felsenstadt Petra auch liebevoll genannt wird. Im Eilschritt werden wir die Schatzkammer und die prächtigen Paläste erkunden. Gerade einmal 4 Stunden bleiben uns in Petra, bevor es weiter geht ins Wadi Rum, wo wir die erste Nacht verbringen.
Felsenstadt Petra – UNESCO Weltkulturerbe
Petra – von dieser antiken Stadt geht ein besonderer Reiz aus und das liegt nicht allein an den rot gefärbten Felsen, der weltberühmten Schatzkammer und den unzählige Tempelfassaden. Petra – die verlassene Tempelstadt inmitten der Wüste. Die alte Hauptstadt der Nabatäer und Heimat der Bedouinen.
Die Sonne brennt schon unerbittlich als wir gegen Mittag das weitläufige Areal von Petra betreten. Kurz nach dem Haupteingang beginnt der über 2 km lange Siq – ein geschwungener Pfad durch eine schmale Schlucht mit meterhohen Felsen links und rechts, die uns wohltuenden Schatten spenden. Am Ende des schmalen Durchgang, hinter einem Felsvorsprung versteckt sich das Wahrzeichen der Stadt Petra – das Khanze al-Firaun, das “Schatzhaus des Pharao”.
Ehrfürchtig stehe ich vor dem mehr als 2.000 Jahre alten Gebäude und versuche sie auf einem Bild festzuhalten. Viele Fotos gibt es von Petra, aber keines kann das intensive Gefühl beschreiben wenn man selbst davor steht. Viel zu wenig Zeit bleibt uns in Petra und trotzdem gibt es viel zu erzählen über die Felsenstadt. In einem separaten Beitrag werde ich euch später mehr über die rosarote antike Stadt Petra erzählen und ein paar Tipps für euren Besuch geben.
Mit platten Füssen und brennendem Kopf ging die Fahrt anschließend weiter ins Wadi Rum, zum Dinner bei den Beduinen.
Wadi Rum
Die Felsenwüste Wadi Rum ist das größte Wadi in Jordanien und zählt als Schutzgebiet zum Welterbe der UNESCO. Ein Wadi ist ein ausgetrockneter Flusslauf, der nur nach starken Regenfällen vorübergehend Wasser führt. Daher kommen auch die rundgelutschten und teils bizarren Felsformen im Wadi Rum. Die Landschaft des Wadi Rum ist ein Muss für jeden Jordanien Besucher.
Wadi Rum – Dinner bei den Beduinen
Mitten im Wadi Rum gab es für uns das traditionelle Beduinen Barbecue “Zarb” zum Dinner. Dabei werden Fleisch und Gemüse in einem Loch im Wüstenboden gegart, bedeckt von Decken und Sand. Dazu gibt es köstliches frisches Fladenbrot.
Wadi Rum – Übernachtung in der Wüste
Die Nacht verbringen wir im authentischen Beduinenzelt im Captain’s Camp in der Wüste. Die Beduinenzelte sind mit dicken Ziegenhaarteppichen behangen, für ein Zelt sehr geräumig und haben teilweise ein eigenes kleines Badezimmer. Es ist unheimlich warm und stickig unter den dicken Teppichen, Nachts kühlt es in der Wüste kaum merklich ab und ich bekomme die Nacht kaum ein Auge zu. Deshalb sitzen wir lange vor den Zelten zusammen und geniessen den Anblick der Milchstraße am nächtlichen Sternenhimmel. Sterne so weit das Auge reicht.
Vielleicht liegt meine Schlaflosigkeit aber auch an der Vorfreude auf die Heißluftballonfahrt am nächsten Morgen.
Montag, 14. September
Der zweite Tag unserer Jordanien Reise startet mit der Erfüllung eines lang gehegten Wunsches und einem meinem größten Abenteuer – wir steigen mit einem Heißluftballon in die Lüfte und fahren über das Wadi Rum.
Wadi Rum – Heißluftballonfahrt
Noch vor Sonnenaufgang krabbel ich aus meinen Beduinenzelt. Ich bin putzmunter obwohl ich diese Nacht wenig geschlagen habe. Das Adrenalin vertreibt die Müdigkeit und auch das Knurren des leeren Magens. Vielleicht ist es auch besser diesen Tag mit nüchternem Magen zu beginnen, denn gleich geht es mit einem Heißluftballon über das Wadi Rum.
Wir werden von zwei Jeeps abgeholt und begeben uns auf die Suche nach einem geeigneten Startplatz. Geschickt hievt das Team den Korb vom Jeep, breitet die Ballonhülle aus und bläst den Ballon auf. Bei dem Gedanken, dass mich allein ein großes Stück Stoff und dieses Korbgeflecht durch die Lüfte tragen sollen, geht mir kurzzeitig ein bisschen die Muffe. “Runter kommen se alle wieder”, denke ich mir und steige in den Korb. Kaum zu glauben, dass darin acht Personen Platz finden sollen, doch irgendwie schaffen wir es und quetschen uns hinein.
Sanft heben wir vom Boden ab, um uns herum wird alles kleiner. Die beiden Jeeps, das Team am Boden, selbst die massiven Felsen erscheinen klein und unscheinbar, doch erst von hier oben zeigt sich das Ausmass und die Schönheit der Wadi Rum. In einem separaten Beitrag gibt es bald mehr dazu, denn ich muss euch noch weitere fantastische Bilder zeigen.
Geschichte der Hedschasbahn – Hedjaz Train Station
Die Hedschasbahn – auch Mekkabahn, heilige Bahn oder Wüstenbahn genannt – war nur ein kurzer Traum. Die 1322 km lange Hauptstrecke führte von Damaskus in Syrien nach Medina im heutigen Saudi-Arabien. Im Ersten Weltkrieg fiel die Hedschasbahn der Uneinigkeit der Kolonialmächte zum Opfer. Die Bahnstrecke wurde bevorzugtes Ziel von Angriffen. Unter Führung von Thomas Edward Lawrence, besser bekannt als Lawrence von Arabien, verübten aufständische Beduinen mehrfache Sprengstoffanschläge auf die strategisch wichtige Strecke.
Der Wüstenbahnhof Hedjaz Train Station kündet noch heute vom arabischen Aufstand gegen das Osmanische Reich. Dieses historische Erbe soll am Leben erhalten werden und wird durch die JHRC (Jordan Heritage Revival Company) in lebendigen Geschichten erzählt und belebt.
Jeep-Safari durch das “Tal des Mondes”
Zum Lunch geht es mit dem Jeep ins traditionelle Beduinen Rahayeb Desert Camp, inmitten einer atemberaubenden Schlucht im Wadi Rum. Das Rahayeb Desert Camp bietet einen einfachen Zugang zu den wichtigsten archäologischen Stätten, ebenso können Wüsten-Buggys, Kamelreiten und Jeep-Safaris arrangiert werden.
Leider haben wir unsere Jeep-Safari durch das “Tal des Mondes”, wie Wadi Rum wegen seiner Kraterlandschaften auch genannt wird, zeitlich abkürzen müssen. Zu gerne hätte ich eine der berühmten Felsenbrücken gesehen, doch diese konnten wir in unserer knapp bemessenen Zeit nicht erreichen. Dafür habe ich bei Claudi um die Welt einen tollen Jordanien Reisebericht über die Wadi Rum mit ähnlicher Route entdeckt. Dort gibt es auch ein Bild einer Felsenbrücke.
Im zweites Teil meines Reiseberichtes geht es weiter mit den jordanischen Städten Amman, Ajloun, Jerash und As-Salt.
Uh, da bedanke ich mich für die Blumen und die Verlinkung zu den Brückenbildern! :D Dafür habe ich keine Ballonfahrt gehabt – und dabei will ich doch unbedingt mal Ballon fahren!!!! Immer wieder schön, Jordanienbilder zu sehen und Berichte zu lesen – tolles Land, habe nur gute Erinnerungen :) Bin gespannt auf deine anderen beiden Berichte!
LG Claudi
Die Berichte würden schneller fertig werden, wenn mir die Auswahl der Fotos nicht immer so schwer fallen würde. Der Ballonflug war klasse, kann ich nur empfehlen!
Liebe Grüße
Christina
Hi Christina, würdest Du sagen, dass Jordanien auch mit einem Baby von 5-6 Monaten etwas ist, oder sind die Touren etc. gar nicht so ausgelegt?
Hi David, das ist eine schwierige Frage. Für mich persönlich und meine Kinder wäre es nichts gewesen, schon allein aufgrund der teilweise sehr hohen Temperaturen. Die können Kinder zwar auch ab, aber ich hätte die Kids eben nicht durch Petra gejagt. Wenn du aber viel Zeit hast (Slow Travel) und so die Tage für Besichtigungen raussuchen kannst, an denen es nichts so mega heiß ist, kann man das durchaus mit Baby machen.
Liebe Grüße
Christina
Danke für den tollen Bericht.War 2017 mit meiner 14jaehrigen Tochter in Petra.Es war früh morgens und
schon sehr heiss aber noch wenig los.Petra war faszinierend und wir wollten zum Abschluss noch zum Kloster hinauf.Da wir schon ziemlich müde waren,waren wir froh das uns ein Junge seinen Esel für den Aufstieg anbot.Meine Tochter saß vor mir und wir hatten es bequem während uns der Esel die steilen
Stufen nach oben trug.Wir waren froh nicht laufen zu müssen obwohl das Tier ziemlich an uns zu schleppen hatte und manchmal keuchte.Oben machten wir dann tolle Fotos und waren froh hochgeritten zu sein.