Was macht man an einem Sonntag in Dresden? Die Geschäfte haben zu – also nix mit Shopping. Die Stadt ist voll Touristen (wie mich) – auch nicht gerade reizvoll wenn immer jemand vor die Linse springt. Fragt man das Kind, ist Action gewünscht – herumrennen, toben, Spielplatz. Alles, nur nicht Stillsitzen oder was angucken, dabei den Mund halten und brav in einer Reihe stehen.
In fünf Jahren mit meiner kleinen Terror Maus meine ich grob einschätzen zu können wie das Kind tickt und so schlug ich eine Fahrt mit der Schwebebahn vor.
Bingo! Das war ein Volltreffer und die Kleene war von der Idee begeistert. Nicht immer treffe mit meinen Ausflügen auch den Geschmack meiner Tochter ;-)
Wir packten unsere 7-Sachen ins Auto und fuhren über das „Blaue Wunder“ – so die Bezeichnung der Dresdner für die zweitälteste und denkmalgeschützte Brücke in Dresden – von Blasewitz nach Loschwitz um das Auto zu parken. Von da aus sind es nur noch ein paar Meter zu Fuß bis zur Schwebebahn.
2011 feierte die weltweit älteste Bergschwebebahn ihren 110. Geburtstag – Wagen Nr. 2 wurde nach dem historischen Vorbild restauriert und fährt feuerrot den Berg hinauf und hinunter. Noch bis Ende 2012 bleibt der Wagen rot, dann bekommt er wieder seine Elfenbein-Lackierung zurück.
Dieser rote Wagen stand gerade an der Talstation. Ticket gezogen – Kinder bis 6 Jahre fahren hier noch frei, für Erwachsene (ab 15 Jahre) kostet eine Einzelfahrt 3,00 Euro und eine Berg-und-Talfahrt 4,00 Euro – und schnell hinein in den Wagon.
Schon während der viereinhalb minütigen Fahrt den Berg hinauf kann man den Ausblick genießen. Die Schwebebahn legt 274 Meter zurück und überwindet dabei 84 Meter Höhenunterschied.
Von der Bergstation in Oberloschwitz bietet sich ein fantastischer Blick über Dresden und das Elbtal. Wir konnten bis in die Dresdner Altstadt gucken und sogar die Dresdner Frauenkirche sehen. Man sollte etwas Kleingeld mitnehmen, denn der 1-Euro-Blick durch das Fernrohr lohnt sich! Weiterhin möchte ich auch im Sommer eine dünne Jacke empfehlen, da es sehr windig ist da oben.
Bei blauem Himmel mit kleinen Schäfchenwolken bot sich uns dieser Blick über Dresden:
Durch den Bau der Waldschlößchenbrücke (Bild unten) ist das Elbtal ist Dresden seit 2009 nicht ein Teil des Weltkulturerbes und verlor diesen Status.
Diese Brücke spaltet und verbindet zugleich.
Das Blaue Wunder (unten). Ende des 19 Jh. als Wunder bezeichnet, weil sie die erste Brücke aus Metall mit einer solchen Spannweite war, die keine weiteren Strompfeiler in der Elbe benötigt. Der hellblaue Anstrich gab den heutigen Namen “Blaues Wunder“.
Alles besser als “Shopping”. Und in Dresden kann man wirklich Sinnvolleres tun. Schöne Bilder übrigens!