Das Wetter: Mies. Ununterbrochener Nieselregen und kalter Wind zehren an unseren Nerven.
Das Kind: Mürrisch und kein Bock mehr.
Die Zeit: Sitzt uns im Nacken und wir sind ständig zu spät dran für das was wir uns vorgenommen haben.
Die Laune: Miserabel und am Tiefpunkt angekommen. Weiter runter ist so gut wie unmöglich.
Wir wollen eigentlich nur noch eins – wieder ins warme Hotel zurück. Ungefähr so ging es uns als wir im Regen in Flandern auf die Küstenbahn warteten um wieder zurück nach Ostende zu kommen. Doch endlich in der trockenen Bahn sitzend zieht es uns auf unerklärliche Weise wieder raus in die Kälte. Welche Eingebung es auch immer war, wir folgten ihr. Warum? Keine Ahnung.
Etwas verloren laufen wir den Maschendrahtzaun entlang ohne wirklich zu wissen wo wir sind. Wir laufen über eine Brücke die urplötzlich und sehr eindringlich anfängt zu klingeln. Etwas Panik macht sich breit. Was ist das? Wo sind wir? Dürfen wir hier gar nicht sein? Abhauen und schnell runter von der Brücke.
Wenige Minuten später schließen die Schranken.
Der Hafen von Zeebrügge
Wir sind am Port of Zeebrugge angekommen dem modernsten und zweitgrößten Hafen Belgiens und einem der größten Autohäfen Europas.
Wir stehen direkt am Kanal der Hafenanlage. Große Kreuzfahrtschiffe liegen im Vorhafen doch weitaus spannender ist es zu beobachten wie sich nacheinander die beiden Brückenteile aus der Straße lösen und öffnen. Das signalisierte uns also das Klingeln.
Im Kanal liegt das dicke Autoschiff Tiger Wallenius Wilhlemsen. Das Schleusentor öffnet sich und erst jetzt sehen wir das kleine Segelschiff. Wie eine kleine Nussschale sieht es aus im Vergleich zu dem riesigen Autoschiff um das aufgeregtes Gewusel herrscht. Die kleine Miss ist hin und weg und beobachtet fasziniert das Treiben.
Der Regen: Plötzlich egal.
Das Kind: Nicht mehr von hier weg zu bewegen.
Die Zeit: Vollkommen überbewertet.
Über 30 Minuten schauen wir uns das Szenario an wie dieser gigantische unförmige Autotransporter vom Lotsenschiff durch den schmalen Kanal von Zeebrügge manövriert wird. 32 Meter Schiffsbreite und 232 Meter Länge schieben sich langsam an uns vorbei. Sage und schreibe 6400 Autos passen in den Bauch. Die Crew winkt uns zu. Von hier unten sehen sie aus wie kleine Spielzeugfiguren.
Mein Tipp für Flandern mit Kindern
Nimm dir etwas Zeit und plane mit deiner Familie einen Zwischenstopp am Hafen Zeebrügge ein. Ich kenne kein Kind dem ‚Schiffe gucken’ nicht gefällt.
Aber es gibt noch mehr zu sehen. Direkt um die Ecke liegt ein altes russisches U-Boot, ein altes Feuerschiff und in der alten Fischauktionshalle befindet sich der maritime Themenpark Seafront. Für einen Besuch im Themenpark waren wir leider zu spät dran. Dafür sind wir einmal durch die engen Gänge und Luken des U-Bootes geklettert und haben das Feuerschiff erobert.
Für Kinder ist es sehr interessant.
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