7 Tage Ostsee – eine Reise nach Usedom via Instagram

Okt 8, 2012 | Europareisen, Reiseziele | 9 Kommentare

Bansin hatte uns einen regnerischen Empfang bereitet. Die Anfahrt und die Ankunft an der Ostsee ließen nicht gerade Urlausstimmung aufkommen. Nach 10 Stunden Anreise, von denen wir über eine Stunde – kurz von der Peenebrücke, bevor wir überhaupt auf die Insel kamen – im Stau standen, wollten wir einfach nur raus aus dem Auto. Im […]
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Wer schreibt hier: Christina Nagel-Gasch | 45 Jahre | Diplom Kauffrau | Mutter einer 16-Jährigen Tochter | gern auf Reisen | liebe die Malerei | süchtig nach Törtchen & Schokolade

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Bansin hatte uns einen regnerischen Empfang bereitet. Die Anfahrt und die Ankunft an der Ostsee ließen nicht gerade Urlausstimmung aufkommen. Nach 10 Stunden Anreise, von denen wir über eine Stunde – kurz von der Peenebrücke, bevor wir überhaupt auf die Insel kamen – im Stau standen, wollten wir einfach nur raus aus dem Auto.

Im Regenwetter haben wir schnell die Autos entladen und unsere Ferienwohnung in Beschlag genommen. Gummistiefel raussuchen und ab an den Strand. Wir wollten das Meer sehen und das nicht nur vom Balkon unserer Wohnung aus. So froh endlich angekommen zu sein, tat auch das mistige Wetter unserer Urlaubsstimmung Abbruch mehr.

Usedom via Instagram - der Strand von Bansin

Der Sonntag begrüßte uns mit schönem Wetter und wir sind aufgebrochen, die Umgebung per Fuß zu erkunden. Über den Strand sind wir in Richtung Ückeritz gelaufen, haben Muscheln gesammelt und wieder ins Meer geworfen, nach Hühnergöttern (einem Stein mit Loch) gesucht – aber keine gefunden und haben uns das Meerwasser um die Füße spülen lassen. Weit sind wir nicht gekommen, da die Wanderung im Sand sehr anstrengend ist und die Kinder die Nase eher in den Sand steckten, statt zu laufen. “Ich hab ne Muschel gefunden!” war einer der meist gebrüllten Sätze.

Usedom via Instagram

Bei strahlend schönem Wetter, blauem Himmel und Sonnenschein lockte es uns am Montag nach Heringsdorf. Die Kinder mit einem Roller ausgestattet, sind wir die Promenade entlang in die andere Richtung aufgebrochen – zur Seebrücke nach Heringsdorf. An der Promenade gibt es viel zu sehen, vom kleinen Hexenhäuschen bis zur riesen Prachtvilla.

Heringsdorf selbst ist um einiges voller und touristischer als Bansin – das kleinste der drei Kaiserbäder auf Usedom. Im Gegensatz zur einzigen unbebauten Seebrücke in Bansin ist die Seebrücke in Heringsdorf bebaut und lockt Touristen das locker sitzende Urlaubsgeld aus der Tasche.

Usedom via Instagram - Seebad Heringsdorf

Goldiges Oktoberwetter bescherte uns auch der Dienstag und so unternahmen wir eine Wanderung entlang der Steilküste bis nach Ückeritz. Knapp am Abgrund zum Strand und Meer entlang führte ein kleiner Wanderweg quer durch den Wald – auf und nieder immer wieder. Ebenfalls immer wieder bot sich uns ein traumhafter Ausblick – fast schon Südseefeeling der Blick durch die Bäume. In Ückeritz angekommen haben wir ein paar Stunden Sonne am Strand getankt und uns in den Fluten verkühlt abgekühlt.

Usedom via Instagram - Steilküste zwischen Ückeritz und Bansin

‘Die Sonne lacht’ hieß es auch am Mittwoch. Unser Ausflug nach Ahlbeck stand unter dem Schönwetterstern. Ahlbeck ist in meinen Augen das romantischste der drei Kaiserbäder. Die historische alte Seebrücke ist sehr bezaubernd, an der Promenade reihen sich wunderschöne alte Villen aneinander und am Strand liegen vereinzelt kleine Fischerboote im Sand.

Empfehlenswert ist eine Segway Tour, von Ahlbeck aus startend. Unsere Männer haben eine eineinhalbstündige Tour nach Swinemünde in Polen gemacht und waren sehr begeistert.

Usedom via Instagram - Seebad Ahlbeck

Am Abend des 3. Oktober fand auf der Insel Usedom ein XXL Feuerwerk statt, das sich über 42 km von Karlshagen bis nach Swinemünde erstreckte. Von der Seebrücke in Bansin aus konnten wir das Feuerwerk in Ückeritz, Heringsdorf und Swinemünde gut beobachten. Ich habe hier leider kein Foto für dich ;), denn diesmal war ich einfach nur Zuschauer.

Donnerstag: Das Wetter war überhaupt nicht mehr strandfreundlich und wir sind an diesem verregneten Tag nach Peenemünde aufgebrochen. Am nördlichsten Zipfel der Insel ist in Sachen Badeurlaub nicht viel los. Peenemünde ist als “Wiege der Weltraumfahrt” bekannt und berühmt geworden. Dort hob 1942 die V2, die erste Rakete der Welt ab. Jahrelang vom Militär bevölkert ist Peenemünde nicht gerade ein optisches Highlight – mehr schnöde und trostlos. Dennoch ist dieser geschichtsträchtige Ort ein Besuchermagnet.

Wir haben uns das Spielzeugmuseum angesehen, in dem ich mit vielen Dingen meiner Kindheit in der DDR konfrontiert wurde und haben anschließend die interaktive Ausstellung Phänomenta besucht. Die Phänomenta kann ich besonders an einem Schlechtwettertag sehr empfehlen. Gerade mit und für Kinder ist dieser Besuch sehr interessant. Es gibt erstaunliches, kurioses, physikalisches und auf jeden Fall viel zum Anfassen und Ausprobieren.

Usedom via Instagram - Peenemünde

Freitag – bedeckter Morgen und verregneter Nachmittag. Vormittags, noch trockenen Fußes sind wir nach Benz aufgebrochen, um die alte Holländerwindmühle aus 1830 zu besichtigen. Ich habe schon einige solcher Windmühlen in Holland gesehen, aber war noch nie in einer drin. Hier hatten wir nun die Gelegenheit dazu uns eine Windmühle mal von innen anzuschauen.

Weiter ging es dann in den Nachbarort Pudagla, dort steht eine alte Bockwindmühle aus dem 17. Jahrhundert. Auch noch angucken, wir waren ja gerade in der Gegend.

Usedom via Instagram - Holländerwindmühle in Benz

Den völlig verregneten Nachmittag verbrachten wir damit unsere 7(000) Sachen aus allen Ecken der Ferienwohnung wieder zusammen zu suchen und irgendwie in die Koffer, Taschen und Beutel zu erstauen. Menschenskinners, so ein strömender Regen muss ja nun wirklich nicht sein. Aber wenigstens fällt uns so der Abschied nicht ganz so schwer.

Usedom via Instagram - Peenebrücke in Wolgast

Weitere Bilder zur Reise gibt’s in meinem Instagram Feed zu sehen.